Negative Satzadverbialia
Bei Sätzen mit dieser Gruppe von Adverbialia kann auf die Falschheit des um das Adverbiale reduzierten Satzes geschlossen werden.
Negative Satzadverbialia sind
- Die Negationspartikel nicht und Erweiterungen wie gar/überhaupt nicht
- Adverbien wie keineswegs, mitnichten, beinahe, fast, nirgendwo/nirgends, nie(mals)
- Präposositionalphrasen wie auf keinen Fall, zu keiner Zeit, an keinem Ort
Nicht ist von all diesen Ausdrücken der mit der allgemeinsten Bedeutung, er bringt lediglich die Negation zum Ausdruck:
Er behauptete, dass er den Angeklagten vorher noch nicht gesehen hatte.
Alle anderen negativen Satzadverbialia spezifizieren die Negation auf verschiedene Weise. Nie und niemals gelten zeitlich unbegrenzt:
Dazu werde ich mich niemals bereit erklären.
Durch den Zusatz von mehr wird die Gültigkeit des negierten Satzes auf einen im Kontext vorgegebenen Grenzpunkt eingeschränkt:
Sie hatte ihn nach dieser Nacht nie mehr wiedergesehen.
Nirgends/nirgendwo signalisiert, dass die Negation des Restsatzes an allen Orten im durch den Kontext vorgegebenen Bereich gilt, auch im übertragenenen Sinn:
Nirgends wurden die Unterschiede deutlichher als in der Umweltpolitik.
Keinesfalls, keineswegs und (das veraltende) mitnichten verstärken die Negation, z.T. auch dadurch, dass ein erwarteter oder erwartbarer Sachverhalt negiert wird:
Als man ihm mittteilte, Galilei trage Keplers Gedanken als seine eigenen vor, antwortete er, mitnichten halte er Galilei zurück, seine Sachen für sich in Anspruch zu nehmen. (WJA, 278)
Fast und beinahe drücken neben der Negation eines Sachverhalts auch aus, dass nur wenig daran gefehlt hat, dass der fragliche Sachverhalt eingetreten wäre.
Zur Stellung der Negationspartikeln siehe besonders Stellung der Negation im Mittelfeld