Finite Verben in subjektlosen Sätzen
Im Deutschen expliziert in der Regel bereits das Subjekt Person und Numerus; das finite Verb bestätigt beides noch einmal zusätzlich, d. h. "statt ich lege, du legst wären auch ich leg, du leg ausreichend" (Eisenberg 1998: 181). Allerdings gibt es gelegentlich subjektlose Sätze, bei denen allein die Verbform Auskunft über Person und Numerus gibt; hierzu zählen beispielsweise Passivkonstruktionen:
Lange wurde darüber diskutiert.
Auch viele Sätze im Imperativ haben kein explizites Subjekt. Imperative sprechen ja meist den Hörer an; der Hörer muss daher nicht eigens benannt werden. Imperative Verbformen, die hier als semifinit gelten, zeigen im Deutschen eigene Formen: Sie kommen als Singular und als Plural vor.
Schreibt das mal auf!
Mitunter wird in markierten Fällen ein Subjekt zugelassen:
Bei anderen als du/ ihr-Adressaten, etwa bei einem Kollektiv inklusive eines Ichs oder bei einer Anredeform, die auf einen zu siezenden Hörer zielt, dem sogenannten Kommunikanten-Pronomen, wird das anredende wir bzw. Sie immer realisiert; das Verb zeigt dann entsprechende Formen:
Schreiben Sie das mal auf!