Als rechte Satzklammer wird der rechte Teil der Satzklammer bezeichnet. In der rechten Satzklammer treten Verbformen oder zum Verb gehörende Elemente wie z. B. Präverben auf.
In Verberstsätzen und Verbzweitsätzen befindet sich eine infinite Verbform, also ein Infinitiv (Beispiel 1) oder ein Partizip II (Beispiel 2), ein abtrennbares Präverb (Beispiel 3) oder eine Kombination infiniter Verbformen in der rechten Satzklammer (so sie denn im Falle von Konstruktionen mit Modalverben oder Hilfsverben und Präverbfügungen besetzt ist). In Verbletztsätzen (Beispiele 4-6) bildet der gesamte Verbalkomplex die rechte Satzklammer. Die lineare Abfolge der Elemente innerhalb der rechten Satzklammer entspricht typischerweise der umgekehrten Statusrektion, d. h. statusregierte Elemente stehen in der Regel vor den jeweiligen statusregierenden Elementen (vgl. Wöllstein 2014, S. 60).
Vorfeld | lSkl | Mittelfeld | rSkl | Nachfeld | |
1. | Er | will | mich um 12 Uhr | abholen | heute. |
2. | Er | hat | mich um 12 Uhr | abgeholt | heute. |
3. | Holst | du mich um 12 Uhr | ab | heute? | |
4. | ... dass | er mich heute um 12 Uhr | abgeholt hat. | ||
5. | ... dass | sie mich | aufzupassen gebeten hat. | ||
6. | ... dass | sie mich | hat aufzupassen gebeten. |
lSkl = linke
Satzklammer
rSkl = rechte Satzklammer
Bech 1983 (1955/57), S. 60ff. geht von einem so genannten Schlussfeld aus, das weitestgehend dem hier dargestellten Begriff der rechten Satzklammer entspricht. Im Inneren des Schlussfeldes differenziert Bech zwischen Oberfeld und Unterfeld. Mithilfe dieser Feindifferenzierung lassen sich unter anderem Unterschiede in der Stellung der verbalen Elemente innerhalb der rechten Satzklammer wie zwischen (5) und (6) beschreiben.
Schlussfeld