Die Negationspartikel nicht (sowie Verbindungen wie gar nicht, überhaupt nicht) ist eine Subklasse der Fokuspartikeln. Sie dient der Negation der gesamten Proposition.
Die Negationspartikel bezieht sich immer auf die gesamte Proposition und verändert somit immer den Wahrheitswert des Satzes, auf den sie angewendet wird. Die Weglassung oder Hinzufügung einer Negationspartikel kehrt den Wahrheitswert um.
Für die Negationspartikel gilt als Bezugsbereich (Skopus) stets der gesamte Satz, sie hat aber einen im Satz intonatorisch hervorgehobenen Bezugsausdruck (Fokus), der je nach der beabsichtigten Kontrastierung variieren kann, wie die Beispiele unten zeigen: Während beispielsweise in (b) Jacob und Wilhelm Grimm betont wird, wird in (c) Englischen oder vierbändige betont und in (d) liegt die Betonung auf herausgegeben.
Die Negationspartikel kann nicht eigenständig als Antwort auf eine Frage fungieren und sie kann nur in äußerst markierten Fällen alleine im Vorfeld stehen (e).
Die Funktion der Negation kann im Deutschen auch durch andere sprachliche Mittel wie Wortbildungsmorpheme (ungeschickt, asozial, desillusioniert), Quantifikativ-Artikel (keine Grammatik) und Quantifikativ-Pronomina (keiner) sowie Konnektoren (weder ... noch) realisiert werden.
Manche Grammatiken klassifizieren die Negationspartikel als direkte Subklasse der Partikeln und nicht als Subklasse der Fokuspartikeln. Eisenberg rechnet nicht zu den Adverbien.
Negation, Negationsadverb, Verneinung
négateur (französisch), particella di negazione (italienisch), negasjonsord (norwegisch), partykuła negująca (polnisch), tagadó partikula (ungarisch)