Dativobjekte sind Objekte, die prototypischerweise durch eine Nominalphrase im Dativ realisiert werden.
Dativobjekte können über die prototypische Realisierung als Nominalphrasen im Dativ (a, b) auch durch einen w-Satz (c) realisiert werden (oftmals mit Korrelat, braun markiert in Beispiel 2). Im Gegensatz zu Akkusativobjekten ist die Realisierung als Nebensatz eingeschränkt und auch keine Realisierung als Infinitivkonstruktion möglich. Dativobjekte, die nicht pronominal realisiert werden, lassen sich durch ein dativisch markiertes Pronomen ersetzen (1, 2).
Aus semantischer Sicht kodiert das Dativobjekt in der Tendenz die semantische Rolle Adressat oder Benefaktiv.
Dativobjekte eines Aktivsatzes werden in einer Passivierung durch das bekommen-Passiv zum Subjekt (3).
a | Er hilft den Herstellern und Händlern wenigstens ein Stück weit durchs Tal der Tränen. | (Hannoversche Allgemeine, 11.03.2009) |
b | Zudem dankt ihm die Kirchengemeinde Luthersbrunn, wo Schwarz erstmals 1966 zum Presbyter gewählt wurde. | (Die Rheinpfalz, 30.10.2013) |
c | Wem das noch nicht italienisch genug ist, sei der deutsch-französische Kulturkanal schon ab 20.45 Uhr empfohlen. | (die tageszeitung, 03.07.2000) |
Im Rahmen der Systematischen Grammatik wird, basierend auf der Grammatik der deutschen Sprache, anstelle des Begriffs Dativobjekt mit dem Begriff Dativkomplement operiert, der im Wesentlichen dem des Dativobjektes entspricht.
Von Dativobjekten zu unterscheiden sind die Freien Dative. Dabei ist diese Unterscheidung keineswegs unkontrovers und wird in der Literatur diskutiert (bspw. argumentiert Wegener 1985 für den Objektstatus einiger traditionell den Freien Dativen zugerechneter Elemente).
indirektes Objekt
indirect object (englisch)