Flexion der Nomina

Nomina haben im Deutschen ein inhärentes Genus, das in allen substantivischen Wortformen konstant bleibt: Maskulinum, Neutrum oder Femininum.


Das Genus ist auch im Italienischen eine inhärente Kategorie der Nomina, die daher durch Konstanz gekennzeichnet ist. Entsprechend dieser Konstanz ist die Genusrelation zwischen Singular und Plural parallel. Das italienische Nomen behält nämlich im Plural das grammatische Genus des Singulars bei und somit die im deutschen Plural ausbleibende Differenzierung zwischen maskulin und feminin.

Beispiele: it. la madre > le madri, il libro > i libri vs. dt. die Mutter > die Mütter, das Buch > die Bücher; der Lehrer > die Lehrer

Aus diesem Grund lässt sich das Genus selbst bei Pluraliatantum feststellen, während beim konvergenten Genussystem des Deutschen keine Genusentsprechung zwischen Singular und Plural vorhanden ist, so dass der Plural jedes Nomens und die Pluraliatantum als genuslos gelten können.

Beispiele: it. i proventi (mask. Pl.), le forbici (fem. Pl.) vs. dt. die Unkosten, die Leute (genuslos).

Im Gegensatz zum Deutschen gibt es im Italienischen nur zwei grammatische Genera: Maskulinum und Femininum, da das Neutrum im Übergang vom Latein zum volgare (Frühstadium des Italienischen) verlorengegangen ist. Überreste vom Neutrum finden sich, neben manchen Pronominalformen (che, che cosa, ciò, lo), in der überschaubaren Klasse derjenigen Nomina, die im Singular maskulin und im Plural feminin (ursprünglich neutrum Plural) sind:il braccio > le braccia, il lenzuolo > le lenzuola, l'uovo > le uova.
Abgesehen von der überwiegenden Zahl der Personen- und eingeschränkt Tierbezeichnungen, bei denen die Sexusbezogenheit bestimmend ist, ist synchron die Genuszuweisung eines italienischen Nomens im Prinzip semantisch unbegründet. Allerdings mögen formale Kriterien für eine Grundorientierung sorgen, zumal fast alle italienischen Nomina im Gegensatz zum Deutschen auf Vokal enden, so dass sich in den meisten Fällen an ihrer Endung Genus und Numerus erkennen lassen. So etwa bei Nomina auf -o, die im Allgemeinen maskulin sind (il tavolo, il cuoco, aber: la mano), und bei denen auf -a, die in der Regel feminin sind (la scrivania, la diva, aber: il panorama).


Nomina sind nach den Kategorisierungen Kasus (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv) und Numerus (Singular, Plural) flektierbar: Numerusflexion, Kasusflexion.

Die Markierung der Kategorien von Genus, Numerus und Kasus wird bei Nomina durch Affigierung (Suffixe) und Vokalwechsel (Umlaut) geleistet. Nominale Flexionsmarker sind bestimmte Kombinationen aus einer Stammform (mit oder ohne Umlaut) und einem Suffix. Aus dem Zusammenspiel der Kasus- und Numerusmarker ergeben sich für das Deutsche elf verschiedene, zum größten Teil genusabhängige Flexionsklassen.

In einer Nominalphrase wird die Markierung vor allem an den Begleitern (Artikeln, Adjektiven), die zum Nomen hinzutreten, teilweise aber auch am Nomen selbst (Plural- und Kasusmarker) vorgenommen. Oft können Numerus und Kasus erst durch hinreichend flexionsmorphologisch markierte Begleiter eines Nomens in der Nominalphrase (Wortgruppenflexion) eindeutig bestimmt werden:

dem kleinen Prinzen → Dativ Singular


In einer italienischen Nominalphrase ist die Markierung an Nomina, Artikeln, Adjektiven und gegebenenfalls Pronomina, die sie ersetzen, nur numerusbestimmend. Die durch die ausbleibenden Kasusendungen ausgedrückten Funktionen werden von den Präpositionen übernommen.


Das Flexionssystem der Nomina ist von der Genusklassifikation und phonologischen Kriterien gesteuert. Darüber hinaus spielen lexikalische und semantische Merkmale (z.B. Belebtheit) eine Rolle.

Numerusflexion

Kasusflexion

Flexionsklassen der Nomina

Wortgruppenflexion


Das italienische Flexionssystem der Nomina ist von der Genusklassifikation und von der Singular- und Pluralendung gesteuert.

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