Nominalflexion

(frz. flexion nominale)

Die Flexion von Nomina, Adjektiven, Artikeln und Pronomina bezeichnet man als Deklination (frz. déclinaison). Sie umfasst mindestens die Kategorisierung nach Kasus und unterscheidet sich dadurch von der Flexion des Verbs, die Konjugation (frz. conjugaison) genannt wird.

Die deklinierbaren Wortarten

  • Nomina flektieren nach Numerus und Kasus in elf Flexionsklassen.
  • Adjektive flektieren zum einen nach Numerus, Genus und Kasus und können in drei Graden (einschließlich der unmarkierten 'Grundstufe' oder 'Nullstufe' oder 'Positiv'), also mit zwei markierten Steigerungsstufen ('Komparativ' und 'Superlativ') kompariert werden; zum anderen flektieren sie nach den zwei Flexionsmustern schwach und stark. Allerdings liegt bei einigen Typen von Adjektiven oder bei bestimmten Bedeutungsvarianten semantische Blockierung vor, vgl. z. B. tatsächlich, tot, golden, französisch (vgl. Komparation, Steigerung).
  • Artikel und Pronomina können nach Numerus, Genus und Kasus, teilweise auch nach einer spezifischen Zugehörigkeitsrelation ("Person") und Belebtheit flektieren. Nicht alle Artikel und Pronomina flektieren nach allen Kategorien. Es existiert ein gemeinsames Grundmuster der Flexion, von dem es jedoch in den Subklassen und bei einzelnen Vertretern zahlreiche Abweichungen gibt.

Die Markierung der Kategorien von Numerus, Genus und Kasus wird im nominalen Bereich durch Affigierung (Suffixe), Vokalwechsel (Umlaut) und Suppletion geleistet. Nominale Flexionsmarker sind bestimmte Kombinationen aus einer Stammform (mit oder ohne Umlaut) und einem Suffix (vgl. Mittel des flexionsmorphologischen Formenbaus).

Charakteristisch für das Deutsche sind häufige Synkretismen (übereinstimmende Formen) in den Flexionsparadigmen, wie die folgende Tabelle am Beispiel des Nomens Prinz illustriert:

SingularPluralVereinfacht:SingularPlural
NominativPrinzPrinzenPrinz
AkkusativPrinzenPrinzen
DativPrinzenPrinzenPrinzenPrinzen
GenitivPrinzenPrinzen

Bei schwachen Maskulina (z. B. Franzose) und substantivierten Adjektiven (z. B. Deutscher) unterscheiden sich die Flexionsparadigmen nur in einem Punkt, nämlich dem Nominativ mit indefinitem Artikel.

Das schwache Maskulinum hat seine feste Form, die im Nominativ auf -e auslautet und sonst überall -en aufweist:

N Singular / Plural :
ein Franzose / Ø Franzosen
der Franzose / die Franzosen

Das substantivierte Adjektiv folgt dagegen der Adjektiv-Deklination mit starken Formen bei indefinitem, schwachen Formen bei definitem Artikel:

N Singular / Plural :
ein Deutscher / Ø Deutsche
der Deutsche / die Deutschen

Vgl. auch Flexion der Adjektive und Flexion der Artikel

In einer Nominalphrase wird die Markierung vor allem an den Begleitern (Artikeln, Adjektiven), die zum Nomen hinzutreten, teilweise aber auch am Nomen selbst (Plural- und Kasusmarker) vorgenommen. Dabei korrespondiert der Kopf der Phrase in Numerus (semantisch bedingt), Genus (inhärent) und Kasus (syntaktisch zugewiesen) mit seinen Begleitern.

Die Rektions- und Kongruenzbeziehungen in der Nominalphrase bedingen in spezifischer Form die Flexionseigenschaften ihrer einzelnen Komponenten und werden in der Einheit Wortgruppenflexion erläutert.

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