Informationsstruktur des Vorfeldes
Das Vorfeld enthält typischerweise eine informationelle Einheit (1), die aber syntaktisch nicht immer durch nur eine funktionale Komponente besetzt sein muss (2). Eine Informationseinheit ist immer auch eine intonatorische Einheit (3). So können mehrere Stellungseinheiten im Vorfeld unter nur einem Akzent zu einer informationellen Einheit zusammengefasst werden (4).
A Szövetségi Alkotmánybíróság felértékelte (Vpart + Verb) a főiskolák és professzoraik szerepét.
Tegnap a szövetségi parlamentben kerülték a konfrontációt, a választási harc Merkel és Steinmeier számára burkoltan mégis elkezdődött.
Belföldről a BBC 12 százalékkal több megrendelést tudott beszerezni. Külföldön ezzel szemben a megbízások 7 százalékkal elmaradtak.
Nem a véletlen hozta össze őket – hanem egy ötlet.
Das Vorfeld ist nicht nur eine bestimmte syntaktische Position, sondern übernimmt zugleich eine bestimmte Rolle bzw. bestimmte Rollen in der Informationsstruktur also bei der kommunikativen Gewichtung eines Satzes. Der wichtigste Aspekt der kommunikativen Gewichtung ist die Gliederung von Sätzen in Hintergrundinformation und Vordergrundinformation. Das Vorfeld kann beide Informationstypen enthalten.
Bei unmarkierter Informationsgliederung allerdings finden sich im Vorfeld die Hintergrundinformationen. In der Regel entspricht diese unmarkierte Variante in der „funktionalen Satzperspektive“ der Thema-Rhema-Gliederung.
Weil im Deutschen das Vorfeld meistens nur durch eine Stellungseinheit besetzt wird und der linke Satzklammerteil eine scharfe Grenze zieht, ist der Kontrast zum Ungarischen klar zu erkennen, wo sich aber die linke Satzhälfte ohne Grenze bis zum Verb oder der Verbgruppe hinzieht (vgl. oben 1. vs. 3). Die zwei funktionalen Komponenten müssen nicht nur im Deutschen, sondern auch im Ungarischen durch eine intonatorische Einheit betont werden (vgl. oben 2 und 4).
Das deutsche Vorfeldelement in Topikfunktion kann häufig auch im Ungarischen mit dem ersten Element im Satz identifiziert werden, da auch dieses die Topikfunktion erfüllt.
Hintergrundinformation
Das Vorfeld ist die bevorzugte Stelle für Hintergrundinformationen, besonders wenn Vordergrundinformationen aus dem vorhergehenden Satz mit deiktischen (5), anaphorischen Ausdrücken (6) oder Nominalisierungen (7) wieder aufgenommen werden:
A kanadai kutató most közvetlen következtetéseket von le azokból az állati csontokból, amelyek a franciaországi Saint-Césaire-ból származnak. Ott a talált csontoknak több rétege van egymás fölött, amelyek a 43 000-től a 30 000 évig tartó idő kultúráiból származnak.
Augusztusban azután a nagy meglepetés: Erwin Hund, IGP-főnök bejelenti jelölését. Erősíteni akarja a gazdasági támogatást és megszüntetni a kulturális területen jelentkező hiányokat.
Nem hozok magammal ajándékot, hanem egyszerűen azzal a szándékkal, reménnyel jövök, hogy imádkozzunk az egység és a béke értékes ajándékáért. Az imádkozás aktív reménység, nyilatkozta Joseph Ratzinger.
Diese Vorfeldbesetzung ist dazu geeignet, neue Gegenstände einzuführen, ein bekanntes Thema fortzuführen und den thematischen Anschluss an das Vorangegangene herzustellen. Typische Ausdrücke sind dabei Eigennamen, Possessiv-Artikel + Nomina, Demonstrativ-Pronomina, anaphorische Personalpronomina, Formen der Anadeixis etc.
Es können auch Vordergrund-Einheiten, die normalerweise im Mittelfeld bzw. am Ende des Mittelfeldes stehen, ins Vorfeld gesetzt werden und werden dadurch als zum Hintergrundwissen gehörig gekennzeichnet:
Még a bámulatos Brémában is vannak történetek, amelyek egyszerűen hihetetlenek. Hihetetlen pl. az, hogy […]. De hihetetlen még az is, hogy […]
Die Hintergrundinformation hat auf der Textebene eine themenbezogene Funktion. Das Vorfeld fungiert dann z. B. als thematischer Anschluss an den Vortext wie in (5-8) und im folgenden Beispiel:
Wharton beleszületett egy arisztokrata családba, amelynek nemzetsége 300 éve New Yorkkal van összefonódva. Gyermekkora a tökéletes viselkedés és a társadalmi reprezentáció körül forgott. Kizárólag otthon tanították (d.h.: őt = sie [Akk]) az apai könyvtár segítségével.
Wie in (6) und (9) bildet sehr häufig das Subjekt den thematischen Anschluss an den Vortext. Oft wird aber auch im Vorfeld durch Satzadverbialia ein situativer Rahmen gesetzt, in dem der zu thematisierende Sachverhalt zu sehen ist:
Eine besondere Form der Theamtisierung kann durch die Aufspaltung quantifizierter Nominalphrasen erreicht werden:
Die Hintergrundinformationen stehen wie im Deutschen auch im Ungarischen meistens im linken Satzbereich. Sie können ein deiktisches Element oder eine Nominalisierung sein, welche/s sich auf die Vordergrundiformation des vorangehenden Satzes bezieht (s. oben 5 und 7). Anaphorische pronominale Ausdrücke bleiben aber im Ungarischen oft erspart, weil sie morphologisch realisiert werden; dies gilt sowohl für das Subjekt: vgl. oben den dritten Satz in (6) und den ersten Satz in (7), als auch für das Akkusativobjekt: vgl. den 3. Satz in (9), ferner für den Possessor: vgl. den 2. Satz in (9).
Vordergrundinformationen, welche im Ungarischen vor dem konjugierten Verb oder hinter ihm platziert sein sollten, können durch ihre Stellung an den Satzanfang ebenfalls zu Hintergrundinformationen werden (vgl. oben 8). Auch der ungarische Satz beginnt häufig mit dem Subjekt, welches die Hintergrundinformation zum Ausdruck bringt; vgl. jeweils den zweiten Satz in (6) und (7).
Vordergrundinformation
Zur Hervorhebungsstelle kann das Vorfeld werden, wenn Teile des Verbalkomplexes (14), andere Komplemente als das Subjekt (15, 16) oder Infinitverbindungen (17) mit Akzentuierung dorthin gerückt werden. Mit dieser Topikalisierung wird ein für den Sprecher wichtiger bzw. der wichtigste Teil der Aussage an den Anfang des linearen Rezeptionsvorgangs gestellt. Oft dient die Hervorhebung der Aufmerksamkeitssteuerung oder der Kontrastierung. Dieses Verfahren findet häufig in Zeitungstexten bzw. Schlagzeilen Anwendung. In der gesprochenen Sprache wird die Hervorhebungsstelle durch einen Gewichtungsakzent markiert:
Mérges persze lehetett, ha a gyerekeit rángatták be a sajtóba.
Fragewörter bei Ergänzungsfragen besetzen das Vorfeld und erfragen Vordergrundinformationen, die Defizite im Wissen des Sprechers ausgleichen sollen.
(18) Ki lehet boldog?
(18’) Most ilyen körülmények között ki lehet boldog?
Wer kann jetzt unter solchen Umständen selig werden?
Hova/Kihez fordulhatok, ha további információkra lesz szükségem?
(19’) Ha további információkra lesz szükségem, hova/kihez fordulhatok?
Auch im Ungarischen können rhematische Elemente die Topikposition am Satzanfang besetzen. Sie bleiben in präverbaler Position immer noch in Verbnähe, wobei sie eventuell nur durch eine Abtönungspartikel getrennt werden (vgl. 16); eine ähnliche Situation ist auch in dem Falle, wenn der Satz mit dem topikalisierten Element beginnt und die Negationspartikel unmittelbar vor dem Verbum finitum zu stehen hat (17). Auch das Fragepronomen muss unmittelbar vor dem verbum finitum stehen (18), nur – im Gegesatz zum Deutschen – muss sich diese Einheit nicht unbedingt am Satzanfang befinden ((18’).