Präpositionalphrase

Andere Bezeichnungen:

Präpositionalgruppe (vgl. französisch: groupe prépositionnel), Präpositionalgefüge

Präpositionalphrase im Überblick

Kopf der Präpositionalphrase ist eine Präposition. Der Kopf regiert den Kasus der folgenden Pronominal- oder Nominalphrase. Präpositionalphrasen können sowohl Komplement als auch Supplement zum Verbalkomplex sein. Die Präpositionalphrase unterscheidet sich von den anderen Phrasen dadurch, dass der Kopf im Prinzip nicht allein stehen kann.

Die Präposition mit kann – im Gegensatz zu den anderen Präpositionen – ohne Erweiterung (ohne regierte Nominal- bzw. Pronominalphrase) verwendet werden:

Er lehnte es ab, mit ins Kino zu gehen.
Der Klimawechsel ist mit ein Grund für das Aussterben mancher Pflanzenarten.
Er bot mir netterweise an, mich zu begleiten und mit auf den letzten Bus zu warten.

Semantisch ist die Konstruktion ohne nominale oder pronominale Erweiterung als Ellipse interpretierbar. Die 'fehlende' NP oder PROP wird aus dem Kontext bzw. dem Weltwissen ergänzt oder bleibt indefinit:

Er lehnte es ab, mit [uns/den Freunden] ins Kino zu gehen.
Der Klimawechsel ist mit [anderen Umständen/Faktoren] ein Grund für das Aussterben mancher Pflanzenarten.
Er bot mir netterweise an, mich zu begleiten und mit [mir] auf den letzten Bus zu warten.

Syntaktisch erfüllt die Präposition die Funktion eines Supplements, ihre Stellung entspricht ihrem Status als Adverbiale/Supplement; deshalb steht sie in den meisten Fällen vor den Prädikativ-, Präpositiv- oder den Adverbialkomplementen (vgl. oben). Bei den Kasuskomplementen hängt die Stellung von der kommunikativen Gewichtung ab, aber meistens stehen diese vor der Präposition mit:

Der Referent versuchte die letzten Zahlen mit in die Analyse einzubeziehen.
Schon als Kind hat sie jede Feier begeistert mit vorbereitet.

Die Präposition mit verhält sich also wie ein Supplement, allerdings kann sie nicht allein im Vorfeld stehen.

Bei manchen Verben kann mit als unmittelbare Bestimmung des Verbs fungieren und wird dann zum Präverb; die Verbindung ist in diesen Fällen lexikalisiert, vgl.:

... weil Herr Fleißer seine ganzen Unterlagen mit nach Hause nahm.
... weil Herr Fleißer seine ganzen Unterlagen nach Hause mitnahm.

Präpositionen gehören zu den Elementen der Sprache, die dazu dienen, syntaktische Gruppen und mit ihnen die Gegenstände, auf welche der Sprecher referiert, auf einander zu beziehen. Die Relationen, die mit den Präpositionen ausgedrückt werden, können zu bestimmten semantischen Klassen zusammengefasst werden. Diese semantischen Klassen werden mit den folgenden Termini bezeichnet: lokal, instrumental, kausal usw. Bei einer Beschreibung des Bildes Der Bücherwurm von Carl Spitzweg würden wahrscheinlich diverse Präpositionalphrasen verwendet.

Spitzweg: Der Bücherwurm

Eine mögliche Auswahl von Präpositionalphrasen, die lokale Bezüge ausdrücken, könnte sein:

  1. Ein Mann steht auf einer Leiter.
  2. Ein Mann liest auf einer Leiter ein Buch.
  3. Er hat sich ein Buch aus einem Bücherregal genommen.
  4. Er schaut in ein Buch und hält ein weiteres in der Hand.
  5. Er hat ein Buch zwischen die Knie und ein anderes unter den Arm geklemmt.
  6. Ein Mann steht vor einem Regal.
  7. Wir sehen einen Mann auf einer Leiter.

Die Relationen, die mit den Präpositionen ausgedrückt werden, können zu bestimmten semantischen Klassen zusammengefasst werden. Diese semantischen Klassen werden wie folgt bezeichnet:

8. An die oberste Reihe kommt der alte Herr nur mit der Leiter.lokal
9. Die oberen Reihen sind nur mit der Leiter zu erreichen.instrumental
10. Aus Liebe zur Literatur wird sich der Bücherwurm noch den Hals brechen. kausal
11. In diesem mörderisch heißen Sommer hält man es bestenfalls in der Bibliothek aus.temporal
12. Für seine geistige Erbauung ist dem Bücherwurm jedes Buch recht.final

syntaktische Struktur

Rein morphologisch betrachtet handelt es sich bei einer Präpositionalphrase (PP) um eine Nominalphrase (NP), eine Pronominalphrase (PROP) oder eine Adverbphrase (ADVP) mit einer Präposition als Kopf:

KopfNP
fürdas Volk
vonder Regierung
KopfPROP
füruns alle
vonmanchem aus Mannheim
KopfADVP
fürheute abend
vonhinten
KopfInfinitivkonstruktion (mit zu) bzw. dass-Satz
ohnedie Leute zu fragen
ohnedass es jemand gewusst hätte

Die Präposition bis nimmt einen besonderen Platz ein. Sie kann nämlich durch eine Präpositionalphrase erweitert werden:

bis an die Grenze
für vier bis acht Spieler
das dauert bis zu zwei Jahre(n)

KopfPP
bisan den Fluss

Der Gebrauch der Präposition bis wirft eine ganze Reihe von Fragen auf. Traditionell wird für bis eine Akkusativrektion angegeben, die in der Praxis jedoch nicht spürbar zum Tragen kommt; z. B. in:

bis nächsten Dienstag

ist es nicht deutlich, ob der Akkusativ von bis regiert wird oder ob es sich nicht einfach um den Akkusativ der Zeitangabe handelt (adverbialer Akkusativ).

Bei Mengenangaben bzw. bei der Angabe einer Spanne hat bis keinen Einfluss auf den Kasus der darauffolgenden Nominalphrase:

eine Arbeit von drei bis vier Tagen

Wenn bis mit einer anderen Präposition kombiniert wird, bestimmt diese bzw. der semantische Unterschied „lokal“/„direktional“ den Kasus (bis zu, bis an, bis auf, bis vor usw):

bis an die Grenze, bis auf die Haut nass werden, bis zur Tür.

bis zu verhält sich wie eine Gradpartikel und hat keinen Einfluss auf den Kasus der darauffolgenden NP:

Wir können bis zu 10 Leute unterbringen.
Wir können bis zu 10 Leuten eine Schlafmöglichkeit anbieten.

Die Präposition als Kopf bildet in der Regel die linke Grenze der gesamten Phrase. Einige Präpositionen können und wenige müssen als Postpositionen nachgestellt werden:

wegen der widrigen Umstände
der widrigen Umstände wegen
Ihr zuliebe kommt Klaus mit ins Kino.
*Zuliebe ihr kommt Klaus mit ins Kino.

Eine Präposition hat im heutigen Deutsch als Zirkumposition eine feste Form angenommen und umschließt als solche eine Nominalphrase (bzw. eine Pronominalphrase):

um seiner Seele willen

Von kann mit verschiedenen Präpositionen zu einer Zirkumposition kombiniert werden:

von nun an
von seinem Fenster aus
von jung auf

Völlig lexikalisiert scheint allerdings die Wendung von Rechts wegen zu sein.

Die Präposition kann unter bestimmten Bedingungen mit dem definiten Artikel verschmolzen sein:

aufs Neue
beim Aufräumen
durchs Wasser
im Vorübergehen
ums Haar
vom Bäcker

Kontraktionen von Präposition und definitem Artikel finden sich im Französischen wie im Deutschen, wobei zwischen den beiden Sprachen ein deutlicher quantitativer Unterschied festzustellen ist: Während im Deutschen gut die Hälfte der Präpositionen aus dem Kernbestand mit dem definiten Artikel kontrahiert (bzw. kontrahieren kann), entstehen solche Formen im Französischen ausschließlich aus der Kontraktion des definiten Artikels im Maskulin Singular sowie im Plural mit den Präpositionen à und de: à + le >> au, à +les >> aux, de+le >> du, de+les >> des.

Spuren einer ähnlichen Kontraktion des definiten Artikels im Plural mit der Präposition en (en+les >> ès) sind nur noch in wenigen Ausdrücken zu finden (1):

(1) une licence ès lettres, un doctorat ès sciences physiques.

Anders als im Deutschen, wo die unkontrahierte Kombination neben der kontrahierten Form weiterhin besteht, ist im Standardfranzösischen die Kontraktion in den oben genannten Fällen obligatorisch (kontextunabhängig).

Zu den standardsprachlichen Kontraktionen kommen in beiden Sprachen weitere, regional und/oder sozial markierte Varianten hinzu; hier ist der quantitative Unterschied allerdings noch signifikanter, da im deutschen Substandard weitere Präpositionen (2), zusätzliche Formen des definiten Artikels (z.B. Akkusativ Femininum oder Plural, Dativ Plural: (3)), sowie Formen des indefiniten Paradigmas (4) miteinander kombiniert werden können:

(2) Nachm Essen geh ich mitter Olga spazieren
(3) Wir gehen gemütlich durche Stadt, da kommt mein Kumpel Anton stockbesoffen umme Ecke. Der kommt gerade vonne Betriebsfeier. Er schleppt sich anne Currywurstbude - und fällt mitte Wurst aufe Schnauze.
(4) Wat fürne Blamage!

Im französischen Substandard kommen lediglich wenige zusätzliche Formen hinzu, die hauptsächlich/ausschließlich mündlich geprägt und auf sprachökonomische Gründe zurückzuführen sind, z.B.:

- Wegfall des e in Kontraktionen der Präposition de mit dem definiten Artikel im Femininum (umgangssprachlich) (5),

- Wegfall des a im Artikel bei Kontraktionen der Präposition à mit dem definiten Artikel im Femininum (dialektal, Nordfrankreich) (6),

- progressive Assimilation und Wegfall des Vokals im Artikel bei Kombinationen mancher Präpositionen auf -r mit dem definiten Artikel im Singular (dialektal, Nordfrankreich) (7) :

(5) J'ai d'la chance.
(6) Aller àl' messe.
(7) Tomber sul' derrière [auf den Hintern fallen], c'est poul' facteur [es ist für den Briefträger], pose-le sul' tape ! [Stell ihn auf den Tisch!].

syntaktische Eigenschaften

Die Präposition als Kopf der Präpositionalphrase regiert den Kasus des Nomens oder des Pronomens der nachfolgenden Nominalphrase bzw. Pronominalphrase:

Nominativ----
Akkusativwider die Vernunft
für das Wohlbefinden
Genitivwegen des schlechten Wetters
dank seiner
Dativauf dem Lande
beim Nachdenken

Manche Präpositionen bedingen immer denselben Kasus:

Präp.+Akk.: durch, für, gegen, ohne, um, wider
Präp.+Dat.: aus (außer), bei, mit, nach, seit, von, zu
Präp.+Gen.: wegen, ob (selten), während, trotz (selten +Dat.), statt (selten +Dat.), dank (auch +Dat.), seitens, zeit, innerhalb, außerhalb

Die Präposition wegen regiert grammatisch korrekt den Genitiv. Im heutigen Deutsch jedoch, zumal in der gesprochenen Sprache, wird der Dativ kaum noch als Fehler angesehen. Diese Entwicklung entspricht aber keiner Bedeutungsverschiebung:

Wegen des Regens/dem Regen bin ich zu Hause geblieben.

Es ist anzunehmen, dass der Kasuswechsel über die Feminina-Formen ausgelöst bzw. erleichtert wurde, da hier Genitiv und Dativ des Artikels gleichlautend sind:

Wegen der großen Entfernung lohnt sich der Transport nicht.

Bei Pronomina wird praktisch ausschließlich der Dativ verwendet, da die kontrahierten Genitivformen (meinetwegen, deinetwegen, ...) veraltet klingen und teilweise zu Missverständnissen führen können. So kann man in

Meinetwegen brauchst du das nicht zu tun.

außerhalb des Kontextes zweierlei verstehen:

(a) Extra für mich/nur weil ich das will brauchst du das nicht zu tun. [Präpositionalphrase]
(b) Von mir aus brauchst du das nicht zu tun (= das ist mir egal). [Satzadverb]

Die kontrahierte Form ist im Sinne (a) eher schriftsprachlich anzutreffen, während sie umgangssprachlich eher im Sinne (b) geläufig ist, siehe den Ausruf: "Meinetwegen!" als Antwort auf eine Bitte oder Anfrage, vgl. "Gern!".

Trotz aller Toleranz wirken die Dativformen nach wegen ungeschickt bis nachlässig. Um sie zu vermeiden, greifen daher nicht nur gebildete Sprecher gern zu anderen, semantisch gleichwertigen Strukturen:

Es hat dermaßen geregnet, da sind wir lieber zu Hause geblieben.
Nur für mich/Nur weil ich das will, brauchst du das nicht zu tun.

Nach trotz hält sich viel konsequenter der Genitiv, schon weil mit der kontrahierten Form trotzdem ein eigenes Lexem besteht.

Manche Präpositionen können verschiedene, genauer: zwei Kasus regieren. Die Kasusselektion hat fast immer semantische Gründe, insbesondere im Falle eines perspektivischen Unterschieds zwischen „direktional“ und „lokal“. Das Schwanken zwischen Genitiv und Dativ nach einigen Präpositionen (wegen, dank...) hat entweder stilistische Gründe oder ist auf langsames Schwinden des Genitivs zurückzuführen.

Manche Präpositionen können entweder den Dativ oder den Akkusativ regieren: auf, an, in, neben, unter, über, vor, hinter, zwischen. Semantisch entspricht der Akkusativ oder Dativ der Opposition zwischen direktionaler und lokativer Relation. Der regierte Kasus hängt oft vom im Satz verwendeten Verb ab. In Verbindung mit Präpositionalphrasen, die als Kopf die oben genannten Präpositionen haben, bedingen z. B. die Verben legen, setzen, stellen, hängen (schwach) nach der Präposition den Akkusativ:

Ich lege das Buch auf den Tisch.
Das Buch wurde auf das Regal gestellt.

Die Verben liegen, sitzen, stehen, hängen (stark), die mit einer lokativen Relation fungieren, bedingen dagegen in der Präpositionalphrase den Dativ:

Der Hund liegt unter dem Baum und schläft.
An der Wand hängt ein Bild von Van Gogh.

Wenn also eine Präpositionalphrase mit diesen Präpositionen im Satz als räumliche Angabe auftritt, hängt die Wahl des Kasus vom Kontext ab. Impliziert der Prozess einen Wechsel des räumlichen Feldes bzw. stellt die Präpositionalphrase ein Kadv: direktiv dar, steht die Nominalphrase im Akkusativ:

Wir gehen in den Wald.
Wir fliegen in die Vereinigten Staaten.

Wenn man sich den Prozess in einem umgrenzten Bereich vorzustellen hat, d. h. wenn die Präpositionalphrase lokativ zu interpretieren ist, steht die NP in der Präpositionalphrase im Dativ:

Wir gehen im Wald spazieren.
Wir landen in den Vereinigten Staaten.

Die Wahl des Kasus in solchen Präpositionalphrasen bereitet Lernern dann Schwierigkeiten, wenn der Satz als Ganzes eine statische Situation ausdrückt, Verb + Präpositionalphrase aber eine dynamische Perspektive implizieren, z. B.:

Der Konferenzsaal war bestens hergerichtet: Grüne Filztücher waren über die Tische gebreitet, Namenskärtchen und Mikrophon vor jeden Platz gestellt, Etiketts auf die Mappen geklebt, Blumen auf die Vasen verteilt und der rote Samtvorhang an die Säulen links und rechts von der Bühne gebunden.

Lerner könnten hier bei allen Präpositionalphrasen erwarten, dass die Präposition den Dativ regiert. Das Statische an der Situation ergibt sich aber aus dem resultativen Effekt des Sein-Passivs, das jeweils das Ergebnis einer Handlung vorführt. Der Kasus der an die Präposition gebundenen NP hängt dagegen einerseits von der Wahl des Verbs selbst, andererseits von der Perspektive ab, die der jeweiligen Kombination aus Verb und Präposition innewohnt, und das ist hier überall die dynamische/direktionale Perspektive. Der einmal festgelegte Kasus bleibt dann durch alle Transformationen hindurch erhalten. Im Zweifelsfall empfiehlt sich, mit Verb und Präpositionalphrase einen einfachen Satz zu bilden, der den Kasus gut erkennen lässt:

Ich klebe Etiketts auf die Mappen. Ich verteile Blumen auf die Vasen. Ich binde den Vorhang an die Säulen. (etwa im Gegensatz zu: Ich binde den Vorhang an den Säulen fest.)

Verben mit abstrakter Bedeutung:
Manche Verben mit abstrakter Bedeutung verlangen ihrer Rektion nach ebenfalls eine solche Präpositionalphrase, z. B. mit an, über oder in. Gewöhnlich folgt dann der Präposition der Akkusativ, wie etwa bei solchen Verben:

Ich denke oft und gern an dich.
Ich werde noch über deinen Vorschlag nachdenken müssen.

Was diese Verben betrifft, wäre es aber schwierig und wegen der vielen Ausnahmefälle nicht ökonomisch, eine eindeutige Regel formulieren zu wollen, und der beste Rat, den man Lernern geben kann, ist, die Rektionen zusammen mit der Bedeutung der Verben auswendig zu lernen.

Z. B.:

anAkkusativ
Dativ
Sie hängt ihre Jacke an den Nagel.
Sie hängt an ihrem Job.
aufAkkusativ
Dativ
Er steigt auf den Apfelbaum.
Er sitzt auf dem Apfelbaum.
inAkkusativ
Dativ
Wir gehen morgen in die Oper.
In der Oper ist es immer sehr warm.
überAkkusativ
Dativ
Sie gehen über den Fluss.
Sie wohnen über dem Fluss.

Präpositionalphrasen können sowohl Komplement als auch Supplement zum Verbalkomplex sein und sind dann primäre Komponenten des Satzes:

KomplementSupplement
Heinz wohnt auf dem Lande.Auf dem Lande ist die Luft noch sauber.
Komm! Wir gehen auf die Terrasse! Auf der Terrasse sind die Getränke oft teurer.
Es geht um die Zukunft.Heinz wird in Zukunft besser vorbereitet sein.
Das ist nur wegen der hohen Steuern.Wegen seines Kummers isst er in großen Mengen.

Sind die Präpositionalphrasen Supplemente, dann fungieren Präpositionalphrasen als Adverbialia, die Sätze oder Verbgruppen modifizieren.

Sie sind dann Satzadverbialia:

Am Montag hat er es immer schwer.
Unter solchen Bedingungen wünscht man sich Urlaub.

oder Verbgruppenadverbialia:

Die Kollegen arbeiten mit großem Einsatz.
Im Chor begrüßen sie ihren Chef.
Als attributive Rechtserweiterungen modifizieren sie Nominalphrasen.
Sein Handeln wider alle Vernunft war unfassbar.
Er ist immer auf der Suche nach dem Guten im Leben.

Sie können dabei Nomen-Komplemente oder Nomen-Supplemente sein:

die Hoffnung auf ein besseres Leben
die Hoffnung auf Frieden auf Erden
die Hoffnung im Leben
das Trachten nach Ruhm und Ehre
das Trachten nach Ruhm und Ehre im Parteiausschuss
die Suche nach dem Schönen, Wahren und Guten im Leben
Briefe von letzter Woche

Attribute haben Komplementstatus, wenn sie auf Nominalphrasen bezogen werden, deren Kopf aus einem Verb abgeleitet ist, wenn es sich also um deverbale Substantive handelt. Führt man die Substantive auf das zugrunde liegende Verb zurück, werden die Präpositionalattribute mit Komplementstatus zu Präpositivkomplementen, die aufgrund der Valenz des Verbs gefordert werden.

Präpositionalattribut mit Nomen-KomplementstatusPräpositivkomplement
die Hoffnung auf FriedenDie Menschheit hofft auf Frieden.
das Trachten nach Ruhm und EhreDer Jungstar trachtet nach Ruhm und Ehre.
die Suche nach dem Schönen, Wahren und GutenAlle suchen nach dem Schönen, Wahren und Guten.

Präpositionalphrasen können auch Adjektivphrasen modifizieren.
Karoline stellte eine in jeder Hinsicht schlaue Frage.
ein schon im Ansatz falscher Gedanke

semantisch-funktionale Eigenschaften

Die prototypische Funktion der Präpositionalphrase ist die Darstellung einer Relation zwischen einem in der Phrase ausgedrückten Gegenstand und einem außerhalb der Phrase liegenden Gegenstand. Sprachhistorisch betrachtet wurden mit Präpositionen zunächst räumliche Relationen ausgedrückt. Die Bedeutung der Präpositionalphrasen, die ursprünglich als Addition der einzelnen lexikalischen Teile (Präposition und Phrase) wahrgenommen wurde, ist bei vielen festen Präpositionalphrasen verblasst. Solche festen Syntagmen oder Wortgruppenlexeme werden als lexikalische Einheiten mit einer relativ festen Gesamtbedeutung wahrgenommen, die sich nicht mehr aus der Summe der Einzelbedeutungen zusammensetzt. Sie rücken damit in die Nähe von Phraseolexemen oder werden zusammen mit einer semantisch "leeren" Verbform Teil eines Funktionsverbgefüges.

wörtliche BedeutungDer Entwurf liegt auf dem Tisch. Le projet est sur la table.
phraseologische BedeutungEr setzte seinen Entwurf auf Biegen und Brechen durch.Il a imposé son projet contre vents et marées.
Teil eines FunktionsverbgefügesDer Entwurf steht für die Kommission auf Abruf.Le projet est à la disposition de la commission.

Unterschiedlichste semantische Relationen können mit nur einer Wortform ausgedrückt werden. Es handelt sich dabei um polyseme Präpositionen wie hier z. B. bei der Präposition auf:

lokalDas Buch liegt auf dem Tisch.
temporalEr ist auf ein paar Tage verreist.
kausalAuf Anraten seines Arztes nahm er das Medikament.
modalSie ist mit der Grammatik auf du und du.
......

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