Das Komma

Zielgruppe: 7./8. Klasse
Ziele:Satzgrenzenkomma
Vorkenntnisse:
Literatur:Lindauer/Sutter 2006
Verbinde die folgenden Einzelsatze miteinander, indem du eines der folgenden Worter benutzt: deswegen, dabei, dann, denn, und, doch, oder, aber
Du darfst die Worter umtellen, aber du musst ein Komma setzen!
Kathrins Mutter hat einen neuen Job als Arztin.
Sie arbeitet demnachst in einem Krankenhaus.
Das Krankenhaus ist in der Gro?stadt.
Das wird eine gro?e Umstellung.
Kathrins Familie zieht in die Stadt.
Sie mag das Landleben sehr.
Sie hat viele Freunde.
Wie wird es wohl in der Stadt sein?
Auf dem Land gibt es nur wenig Freizeitaktivitaten.
Kathrin und ihre Freunde fahren manchmal in die nachste Stadt.
Dort konnen sie ins Kino oder Schwimmbad gehen.
Das macht ihnen viel Spa?!

In dieser Aufgabe hast du gemerkt, dass ein Komma ? genau wie auch ein Punkt ? zwei Satze voneinander abgrenzen kann. Doch was ist der Unterschied zum Punkt?

Ordne die folgenden Satze in das Feldermodell ein!
(1) Kathrin hat das Leben auf dem Land eigentlich immer gemocht. Manchmal war es aber schon langweilig.
(2) Kathrin hat das Leben auf dem Land eigentlich immer gemocht, obwohl es manchmal schon langweilig war.
Vorfeldlinke SatzklammerMittelfeldrechte SatzklammerNachfeld
Kathrinhat?
Manchmalwar?
Vorfeldlinke SatzklammerMittelfeldrechte SatzklammerNachfeld
Kathrinhatdas Leben auf dem Land eigentlich immergemocht.
Manchmalwares aber schon langweilig.
Vorfeldlinke SatzklammerMittelfeldrechte SatzklammerNachfeld
Kathrinhatdas Leben auf dem Land eigentlich immergemocht,obwohl es manchmal schon langweilig war.
?obwohles manchmal schon langweiligwar.

Wenn die Satze mit Komma abgetrennt werden, kann ein Verbletztsatz entstehen. Bei diesen Satzen steht das finite Verb in der rechten Satzklammer und das Vorfeld ist nicht besetzt. Verbletzts?tze hangen fast immer von einem anderen Satz ab, in dessen Nachfeld sie stehen. Das Komma verbindet die Satze also viel enger miteinander, als es ein Punkt kann.

Das Komma hangt davon ab, wie viele finiten Verben vorhanden sind. Wenn ein neues finites Verb kommt, muss entweder ein Punkt (oder Ausrufezeichen, Fragezeichen) oder ein Komma gesetzt werden.

Faustregel: Zwischen zwei finiten Verben muss ein Komma stehen.

Stell dir vor, die finiten Verben waren Konige, die uber ein Konigreich regieren. Die anderen Worter in diesem Satz sind die Untertanen des Konigs. In einem Konigreich konnen nicht zwei verschiedene Konige leben. Die Konigreiche mussen mit einer Grenze (dem Komma) voneinander abgegrenzt werden.

Du kannst mit dem Feldermodell herausfinden, an welcher Stelle das Komma stehen muss. Sortiere dafur die Wortgruppen in das Feldermodell ein. Wenn du eine zweite Zeile aufmachen musst, musst du ein Komma setzen.

Finde in den folgenden Satzen zunachst die finiten Verben, die Konige. Achtung, in den Satzen fehlen die Kommas!
Tipp: Das finite Verb erkennst du mit der Du-Probe.
Kathrins Freund Liam besucht sie wenn sie wegzieht.
Alle vermissen Kathrin schon jetzt obwohl sie noch im Dorf wohnt.
Kathrin wechselt auch die Schule weil der Schulweg sonst viel zu weit ist.
Kathrin freut sich aber auch schon auf die neuen Erfahrungen die sie in der Gro?stadt macht.
Dort erlebt man immer so viel sodass ihr bestimmt nicht langweilig wird.
Kathrins Freund Liam besucht sie wenn sie wegzieht.
Alle vermissen Kathrin schon jetzt obwohl sie noch im Dorf wohnt.
Kathrin wechselt auch die Schule weil der Schulweg sonst viel zu weit ist.
Kathrin freut sich aber auch schon auf die neuen Erfahrungen die sie in der Gro?stadt macht.
Dort erlebt man immer so viel sodass ihr bestimmt nicht langweilig wird.
Ordne nun die Worter einem der beiden Konigreiche zu. Dazu kannst du sie in das Feldermodell einordnen.
Vorfeldlinke SatzklammerMittelfeldrechte SatzklammerNachfeld
Kathrins Freund Liambesuchtsie,wenn ...
?wennsiewegzieht.
AllevermissenKathrin schon jetzt,obwohl ...
?obwohlsie noch im Dorfwohnt.
Kathrinwechseltauch dei Schule,weil ...
?weilder Schulweg sonst viel zu weitist.
Kathrinfreutsich aber auch schon auf die neuen Erfahrungen,die ...
?diesie in der Gro?stadtmacht.
Dorterlebtman immer so viel,sodass ...
?sodassihr bestimmt nicht langweiligwird.

Auch bei mehrteiligen Verben funktioniert diese Herangehensweise gut. Denn auch mehrteilige Verben bestehen ja immer aus nur einem finiten Verb mit weiteren infiniten Verben. Der infinite Verbteil ist die Konigin ? Konig und Konigin konnen naturlich im gleichen Konigreich herrschen!

Manchmal stehen Satze innerhalb von anderen Satzen. Sie sind dann in unserem Bild ein Konigreich in einem Konigreich. Man nennt das auch eine Enklave. Diese eingeschobenen Konigreiche haben zwei Grenzen, links und rechts. Entsprechend musst du zwei Kommas setzen.

In den folgenden Satzen ist das Komma falsch gesetzt worden. Begrunde mit dem Konigreich- oder dem Feldermodell, warum das Komma in diesen Satzen falsch ist!
Aufgrund ihres Umzugs, muss Kathrin die Schule wechseln.
Nach ihrer Anmeldung an der neuen Schule, sieht Kathrin sich schon ein wenig im Schulgebaude um.
Trotz ihrer gro?en Traurigkeit, freut sich Kathrin schon ein bisschen auf die neue Schule und die neuen Klassenkameraden.

In jedem der Satze ist nur ein finites Verb vorhanden. Deshalb muss kein Komma gesetzt werden. Diesen haufigen Kommafehler bezeichnet man als das Vorfeldkomma, weil das Vorfeld des Satzes dadurch abgetrennt wird. Es kommt besonders haufig bei Vorfeldern mit vielen Wortern vor.

Du hast nun die wichtigste Kommaregel kennengelernt: Zwei Satze mit finiten Verben werden durch ein Komma voneinander abgetrennt, wenn sie nicht durch einen Punkt getrennt werden (Satzgrenzenkomma). Doch das Komma steht auch noch an zwei anderen Positionen im Deutschen: Es trennt die Bestandteile einer Aufzahlung voneinander ab (Koordinationskomma) und es markiert Herausstellungen und Einschube (Herausstellungskomma).

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