Merkmal 3: Zweistelligkeit


Merkmal 3 Die Bedeutung eines Konnektors ist eine spezifische zweistellige Relation.


Merkmal 3 ist ein semantisches Merkmal. Es besagt, dass von einem Konnektor zwei Ausdrücke, seien sie nun syntaktisch einfach oder komplex, auf eine spezifische semantische Weise verknüpft werden. Damit unterscheiden sich Konnektoren etwa von semantisch einstelligen Satzadverbien wie tatsächlich, offenbar und vielleicht. Satzadverbien charaktierisieren den Sachverhalt eines Satzes, von dem sie eine Konstituente sind, und zwar als augenscheinlichen oder möglichen Sachverhalt, ohne ihn mit einem anderen Sachverhalt in Beziehung zu setzen. Im Gegensatz dazu charakterisiert die Bedeutung adverbialer Konnektoren den Sachverhalt des Satzes, von dem sie eine Konstituente sind, als in einer bestimmten Beziehung zu einem anderen Sachverhalt stehend. So bezeichnet der Konnektor deshalb im folgenden Beispiel den Sachverhalt des Weinens als Folge eines anderen Sachverhaltes.

Ich habe deshalb schon geweint.

indem es die relationale Bedeutung des Konnektors auf Zweistelligkeit festlegt, besagt Merkmal 3 außerdem, dass nicht mehr als zwei Relate bei Konnektorenbedeutungen in Frage kommen. Mitunter wird für symmetrisch koordinierende Konnektoren wie und und oder die Auffassung vertreten, dass sie mehr als zweistellig sein können, da sie Reihungen bilden. Wir sind der Meinung, dass auch diese Konnektoren auf zweistellige zurückgeführt werden können.

Es war kalt, der Wind war ziemlich unangenehm und ich vermisste meine Mütze.
Willst du Kaffee, ziehst du Tee vor oder willst du überhaupt nichts trinken?

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Autor(en)
Eva Breindl
Bearbeiter
Elke Donalies
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