Zur Bedeutung von Eigennamen
Eigennamen sind das Ausdrucksmittel der Wahl, wenn es darum geht, Individuen zu bezeichnen, mit denen man als solche und nicht etwa nur als Exemplare einer bestimmten Klasse von Gegenständen zu tun hat. Grundsätzlich könnte das auf beliebige Gegenstände zutreffen, aber normalerweise erhalten nur Personen, Haustiere, Orte, Länder, Regionen, Flüsse, Berge u. dgl. Eigennamen.
Wurde einem Gegenstand ein Eigennamen zugewiesen, unter dem er in einer Gemeinschaft bekannt ist, stellt der Name ein effizientes Mittel dar, sich ohne aufwändige Beschreibungen auf diesen Gegenstand zu beziehen.
Anders als andere Nomina wirken Eigennamen nicht charakterisierend oder jedenfalls nur in einem sehr eingeschränken Sinn: Da üblicherweise nur bestimmten Arten von Individuen Eigennamen verliehen werden und deren Namen meist typisch für ihre jeweilige Art sind, lässt sich aus der Tatsache, dass ein Individuum einen bestimmten Namen trägt, manches erschließen: Wenn etwa von einem Emil die Rede ist, wird in der Regel kein weibliches Wesen gemeint sein und schon gar kein Blumentopf. Aber das sind nur Erfahrungswerte, die auch nur für Vornamen von Personen einigermaßen brauchbar sind. Schon bei Nachnamen wird die Basis möglicher Träger weiter. So ist etwa Mannheim der Nachname einer Dame (Lucy Mannheim), der Name einer Stadt und möglicherweise eines Hotels oder dergleichen.
Selbst in Anbetracht möglicher Rückschlüsse auf die Natur eines gemeinten Gegenstands bleibt festzuhalten, dass die Bedeutung von Eigennamen nur darin besteht, dass sie ein bestimmtes Individuum bezeichnet, ohne es zugleich als von bestimmter Art zu charakterisieren.
In der Praxis gelingt die Identifikation freilich nur im Rahmen gegebener Kontexte, in denen tatsächlich nur ein Träger des Eigennamens vorhanden ist. Über Kontexte hinaus gilt die "Einzigkeitsvoraussetzung" allenfalls für Identifikationsnummern eines hinreichend reichen Adressraums, bestimmt nicht für Personennamen, die in aller Regel mehrere Träger haben können. So finden sich etwa in einem elektronischen Telefonbuch aus dem Jahr 2000 selbst für eine eher seltene Kombination wie Bruno Strecker gleich fünf Namensvettern.