Intermediare Pausen

Hat der aktuelle Sprecher seine Artikulation unterbrochen, ohne seinen Beitrag erkennbar abgeschlossen oder das Rederecht ubergeben zu haben, sprechen wir von einer intermediaren Pause. Pausen ohne vorhergehendes finales Tonmuster (?, ?, ??) sind stets intermediar.

Intermediare Pausen sind in der Regel kurzer als finale Pausen. Sie haben eine Lange zwischen 0,2 und 0,9 Sekunden. Pausen an der Wort- oder Morphemgrenze sind in der Regel sehr kurz - bis zur Grenze des Wahrnehmbaren.

Intermediare Pausen haben andere Funktionen als finale Pausen. Sie konnen als Grenzsignal Wort- und Morphemgrenzen markieren. Fur den Sprecher konnen sie die Funktion haben, Atem zu schopfen oder Planungszeit zu gewinnen. Abgesehen von vorstrukturierten Monologen droht in diesen Fallen ein Verlust des Rederechts: Der Horer kann diese Pause als Abbruch interpretieren. Dagegen kann der Sprecher Interjektionen der Klassen AH, HM, NA, ACH oder funktionsaquivalent gebrauchte Ausdrucke wie tja oder okay als Pausenfuller einsetzen.


Intermediare Pausen konnen vier grammatisch relevante Funktionen haben.

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Autor(en)
Klaus Vorderwulbecke
Bearbeiter
Elke Donalies
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