Verzögerungspausen
Verzögerungspausen sind riskant, weil sie zum Verlust des Rederechts führen können. Gleichwohl werden sie gebraucht:
- zur Wortfindung
- um eine komplexe Konstruktion vorzubereiten
- um bei schwierigen Gesprächsthemen kurz nachdenken zu können
Typisch ist angesichts des Risikos der Einsatz von Interjektionen. Außerdem kann nonverbal - etwa mit einem Blick - signalisiert werden, was der Sprecher tut oder dass die Pause nicht final sein soll.
Verzögerungspausen können an beliebiger Stelle innerhalb eines Redebeitrags vorkommen, nicht nur an Phrasengrenzen. Sie erscheinen vor allem dort, wo die Erwartung besteht, dass noch etwas kommt. Häufig finden sich Verzögerungspausen zwischen Determinativ und dem Rest der Nominalphrase.
die äh Körnerschläge → die wurden da angezeichnet (...)
(Sperlbaum, Proben deutscher Umgangssprache, 33)
Wir haben immer das ((0,5)) äh äh äh
die Erfahrung gemacht → dass sich eigentlich drei Gruppen bilden bei so einer Fahrt.
(Sperlbaum, Proben deutscher Umgangssprache, 61)