Segmentierungspausen und andere Grenzsignale
Es lassen sich 6 Typen von Segmentierungspausen unterscheiden. Sie stehen
- fakultativ als Grenzsignal zwischen Morphemen oder Wörtern
- fakultativ nach dem Abschluss einer Phrase sowie einem Teilsatz, in der Regel auch vor und nach einer Parenthese
- selten nach einer Phrase im linken Außenfeld oder einer satzförmigen Einheit mit rhematischer Funktion
- fakultativ nach einer Phrase mit rhematischer Funktion im Vorfeld eines Satzes oder vor einem Nachtrag im rechten Außenfeld
- in der Regel nach einem Ausdruck, der einem Satz frei vorangestellt ist, etwa nach einer Phrase oder satzförmigen Einheit mit rhematischer Funktion und Grenztonmuster
- in der Regel nach Abschluss eines Vollsatzes, insbesondere nach thematischem Einschnitt
Segmentierungspausen des Typs 1
Im Deutschen besteht das folgende Potenzial an Grenzsignalen im Wortbereich.
Segmentierungspausen der Typen 2-6
Das folgende Beispiel vom Hessischen Rundfunk I (Nachrichten, 19.1.1987, 14 Uhr) ist nach Pausen segmentiert. Hier kommen die Typen 2 und 6 der obigen Typenliste vor. Durch die Pausen im zweiten Feld werden die Phrasen des Hessischen Kernkraftwerks Biblis und durch eine ... Expertengruppe deutlich getrennt.
Die Pause im folgenden Beispiel gehört zum Typ 3. Sie grenzt eine Nominalphrase
im linken Außenfeld ab, die rhematische Funktion hat.
Im folgenden Beispiel finden wir eine intonatorische Vordergrundsetzung des Pausentyp 4:
Je nach Pausierung beim Vorlesen kann ein Satz wie der folgende unterschiedlich verstanden werden.
Funktional äquivalent zur Segmentierungspause können die folgenden intonatorischen Mittel eingesetzt werden.