Flexion der Nomina

Nomina haben im Deutschen und im Polnischen ein inhärentes Genus, das in allen substantivischen Wortformen konstant bleibt: Maskulinum, Neutrum oder Femininum. Im Polnischen zerfällt Maskulinum im Singular in drei Subgenera: Personalmaskulina (poln. ojciec, dt. Vater), Maskulina animata (impersonalia) (pies,Hund) und Maskulina inanimata (stół,Tisch).

Nomina sind nach den Kategorisierungen Kasus (Im Deutschen: Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv; im Polnischen: Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv, Instrumental, Lokativ, Vokativ) und Numerus (Singular, Plural) flektierbar: Numerusflexion, Kasusflexion.

Die Markierung der Kategorien von Genus, Numerus und Kasus wird im Deutschen bei Nomina durch Affigierung (Suffixe) und Vokalwechsel (Umlaut) geleistet, im Polnischen durch Affigierung, zusätzlich auch durch Vokal- und/oder Konsonantenalternationen im Stamm, Reduzierung oder Erweiterung des Stammes. Nominale Flexionsmarker sind bestimmte Kombinationen aus einer Stammform (im Deutschen mit oder ohne Umlaut, im Polnischen mit oder ohne Alternation) und einem Suffix. Aus dem Zusammenspiel der Kasus- und Numerusmarker ergeben sich für das Deutsche elf verschiedene, zum größten Teil genusabhängige Flexionsklassen. Bei der Zuordnung eines Nomens zu einer bestimmten Flexionsklasse im Polnischen muss das Genus des betreffenden Nomens, seine singularische Nominativform, der Stammauslaut des Nomens sowie bei manchen Nomina auch ihre Bedeutung berücksichtigt werden. Die Flexionsklassen im Polnischen sind genusabhängig.

In einer Nominalphrase wird die Markierung vor allem an den Begleitern (Artikeln, Adjektiven), die zum Nomen hinzutreten, teilweise aber auch am Nomen selbst (Plural- und Kasusmarker) vorgenommen. Oft können im Deutschen Numerus und Kasus erst durch hinreichend flexionsmorphologisch markierte Begleiter eines Nomens in der Nominalphrase (Wortgruppenflexion) eindeutig bestimmt werden:

dem kleinen Prinzen → Dativ Singular

Das Flexionssystem der Nomina ist von der Genusklassifikation und phonologischen Kriterien gesteuert. Darüber hinaus spielen lexikalische und semantische Merkmale (z.B. Belebtheit, im Polnischen Belebtheit und Unbelebtheit) eine Rolle.

Numerusflexion

Kasusflexion

Flexionsklassen der Nomina

Wortgruppenflexion

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