W-Pronomen
W-Pronomen im Überblick
andere Bezeichnungen und Zuordnungen
Interrogativ-Pronomen, Frage-Pronomen, W-Relativpronomen.
Bestand
wer, was, welch- ...
morphologische Eigenschaften
Wer und was sind nach dem Merkmal Belebtheit differenziert: Wer verweist auf Belebtes, was auf unbelebte Objekte und Sachverhalte.
+ belebt | - belebt | |
NOMINATIV | wer | was |
AKKUSATIV | wen | was |
DATIV | wem | wem |
GENITIV | wessen | wessen |
Die Formen des W-Pronomens welch- sind identisch mit denen des gleichlautenden W-Artikels, der Genitiv ist ungebräuchlich.
syntaktische Eigenschaften
Bei der Verwendung in einer Ergänzungsfrage steht das W-Pronomen im Vorfeld eines Verbzweitsatzes, bei Nachfragen im Mittelfeld. Beim W-Satz und beim Exklamativ steht es an der Spitze eines Verbletztsatzes; beim Exklamativ kommen zusätzliche formale Kriterien wie Kontrastakzent (großer tonaler Umfang besonders am Äußerungsende) oder bestimmte Partikeln hinzu.
Ergänzungsfrage: | Was hast du gemacht? |
Nachfrage: | Du hast was gemacht? |
W-Satz: | Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans
nimmermehr. Ich würde gerne wissen, was du gemacht hast. |
Exklamativ: | Was du nicht schon alles gemacht hast! |
W-Pronomina sind nur sehr eingeschränkt zu komplexen Phrasen ausbaubar: was zum Teufel, wer um alles in der Welt, wer von euch.
semantische und funktionale Eigenschaften
In der Frageverwendung erfragt das W-Pronomen eine oder mehrere Personen, ein oder mehrere Objekte oder einen oder mehrere Sachverhalte, die vom Sprecher nicht näher identifizierbar sind, deren Identifizierung er aber vom Adressaten erwartet. Das W-Pronomen markiert in der Ergänzungsfrage ein Wissensdefizit, das der Adressat auffüllen soll. In der Funktion als Relativ-Elemente schließen die W-Pronomina einen Relativsatz, also eine Spezifikation eines Gegenstands oder Sachverhalts, an.