Vertiefung: Passivfähigkeit
Nicht jedes Verb kann im Passiv verwendet werden.
Zur interaktiven Version dieser Übung
Dustin backt einen Kuchen.
Sebastian ähnelt meinem Bruder.
Johanna sucht den Schlüssel.
Dem Text fehlt noch eine Überschrift.
Unsere Schulaufführung schauen alle an.
Ein Kuchen wird von Dustin gebackt.
Nicht möglich: * Mein Bruder wird von Sebastian geähnelt.
Der Schlüssel wird von Johanna gesucht.
Nicht möglich: * Die Überschrift wird vom Text gefehlt.
Unsere Schulaufführung wird von allen angeschaut.
Zur interaktiven Version dieser Übung
Dustin [Agens] backt einen Kuchen [Patiens].
Zuordnung schwierig: Sebastian ähnelt meinem Bruder.
Johanna [Agens] sucht den Schlüssel [Patiens].
Zuordnung schwierig: Dem Text fehlt noch eine Überschrift.
Unsere Schulaufführung [Patiens] schauen alle [Agens] an.
Bei den Sätzen, die nicht ins Passiv gesetzt werden können, ist eine Zuordnung von Agens und Patiens schwierig.
Ein Passiv ist nur dann möglich, wenn wir gut erkennen können, was Agens und was Patiens ist. Mit anderen Worten: Der Unterschied zwischen aktivem und nicht aktivem Mitspieler muss groß genug sein. Wir sprechen von einen Handlungsgefälle. Wenn man ein solches Handlungsgefälle erkennen kann, dann kann ein werden-Passiv gebildet werden.
Unpersönliches Passiv
Es gibt allerdings auch Verben, die nur einen Mitspieler brauchen, aber trotzdem ein Passiv bilden. Das ist eigentlich erstaunlich, weil es bei diesen Verben kein Handlungsgefälle geben kann. Diese Verben bilden ein sogenanntes unpersönliches Passiv.
Das unpersönliche Passiv tritt bei Verben mit nur einem Mitspieler auf. Diese Verben haben kein Objekt (z.B. arbeiten – ich arbeite, handeln – du handelst, einkaufen – sie kauft ein, abwaschen – er wäscht ab). Sie haben nur ein Subjekt. Demzufolge kann das Objekt im Passivsatz auch nicht die Stelle des Subjekts einnehmen. Oft wird deshalb ein Wort wie es oder ein hier ergänzt. Auf diese Weise kann die Wortstellung im Verbzweitsatz sichergestellt werden.
* ___ wird nicht getanzt.
Es wird nicht getanzt.
Hier wird nicht getanzt.
Da bei einem unpersönlichen Passiv das Handlungsgefälle keine Rolle spielt, kann zu nahezu jedem einstelligen Verb ein unpersönliches Passiv gebildet werden
Einige der Verben, die ein werden-Passiv bilden, können auch ein sein-Passiv bilden. Dafür müssen sie inkrementell sein, d.h. sie müssen eine fortdauernde Handlung mit einem klaren Endpunkt beschreiben.