Nicht-perspektivische Lokaladverbialia
Zu den nicht-perspektivischen Lokaladverbialia gehören zum einen die sogenannten Adverbien der primären Lokaldeixishier, da, dort, und zum anderen Präpositionalgruppen mit Präpositionen wie in an, auf, bei, innerhalb, sowie den diesen entsprechenden Präpositionaladverbien darin, daran, darauf, daneben und dabei.
Die meisten dieser Lokaladverbialia können sowohl deiktisch - also auf die Sprechsituation bezogen - verwendet werden (1) wie auch kontextbezogen (2, 3):
(2) Buxtehude bei Hamburg: Hier baut man die ersten dieser innovativen Reihenhäuser.
(3) In der Nähe von Mannheim liegt Schwetzingen. Dort gibt es einen wunderschönen Schlosspark.
In (2) und (3) wird also sprachlich ein anderer Ort, der nicht der Sprecherort ist, vorgegeben, auf diesen bezieht sich dann das Adverbiale hier bzw. dort.
Diese Flexibilität zwischen situationsbezogener und kontextbezogener Verwendung gibt es auch bei anderen perspektivischen Lokaladverbialia, dabei kann der "Verankerungsort" auch in übertragenem Sinne verstanden werden (4) oder auch gar nicht explizit genannt sein (5):
(5) Aber was dann kam, geschieht woanders nicht. (TPM, 38)
(6) Ich gehe jetzt fort.
(7) Frauen und Kinder drängten hastig aus dem Versammlungsort fort. (TPN, 23)
(8) Wir sind sicher, dass er sich innerhalb des Stadtbezirks nicht mehr aufhalten kann.
Nur kontextbezogen werden die Quantoren (n)irgendwo, nirgends und überall und die Präpositionaladverbien wie darin, daran, darauf, daneben verwendet:
(10) Sie hatte ihn vergeblich überall in der Altstadt gesucht.
(11) Bevor er die Flasche öffnete, wies er auf die Urkunde hin, die daran befestigt war.
Der Ort, der als Verankerung für das Lokaladverbiale dient, muss auch hier nicht sprachlich ausgedrückt sein. Der Ort oder Raum, auf den sich eine Handlung bezieht kann pragmatisch als Handlungsfeld des Sprechers angenommen werden: