Proformen

Die Erfassung der Pronominalisierungsregeln für Präpositionalphrasen (PP) ist für den Grammatiker eine Herausforderung, da prínzipiell drei verschiedene Formtypen zu Verfügung stehen, deren Distribution von einem komplizierten Zusammenspiel mehrerer Faktoren abhängt.

  1. reine Adverbien: Hinter dem alten Schulhaus wohnt Bruno. -->Dort wohnt Bruno.
  2. Präpositionaladverbien: Hinter dem alten Schulhaus wohnt Bruno. -->Dahinter wohnt Bruno.
  3. Präposition + anaphorisches Personalpronomen: Hinter dem Lehrer sitzt Bruno. -->Hinter ihm sitzt Bruno.

Nun kann man zunächst mithilfe zweier Grobregeln einen nicht unwesentlichen Teil der Gebrauchsbedingungen von Proformen für PPen erfassen.

Grobregel 1 greift auf den Faktor Semantischer Typ der eingebetteten Nominalphrase zu.
Grobregel 2 auf den Faktor Syntaktische Funktion der PP.

Zu beiden Regeln müssen Einschränkungen gemacht werden und sie sind nicht ganz trennscharf; oft ist - abhängig von der gewählten Perspektive - nicht nur eine Proform möglich.

Weitere Faktoren, die bei der Wahl der Proform für ein PP eine Rolle spielen, sind die Präposition selbst und der übergeordnete Ausdruck, von dem die PP eine Konstituente ist.

Das Zusammenspiel dieser Faktoren bedarf in der Forschung noch genauerer Klärung.

Weiterführende Literatur ins Auswahl

Cartagena 1988; Krause 1996; Müller 2000; Knees 2008; Pittner 2008.


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Autor(en)
Eve Breindl
Bearbeiter
Elke Donalies
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