Frequenz

In Frequenz als starker Faktor wurde ‚hohe (Lexem-)Frequenz‘ (womit die Zugehörigkeit der Lexeme zur Häufigkeitklasse 5-7 gemeint war) als ein starker Faktor ausgemacht, der bei positiver Ausprägung nahezu ausnahmslos zu ES führt. Für den restlichen Frequenzbereich konnte hingegen keine Korrelation zwischen Häufigkeit und Endungswahl beobachtet werden. Die fünf Lexeme der Häufigkeitsklassen 5 und 7 – Jahr, Tag, Land, Kind, Mann – sind Einsilber, und es stellt sich die Frage, ob bei Einsilbern nicht doch eine Korrelation zwischen Häufigkeit und Endungswahl zu finden ist. Abbildung 1 zeigt, dass bei im großen Ganzen betrachteten Einsilbern1 mit der Abnahme der Lexemhäufigkeit tatsächlich das Absinken des Anteils der ES-Endung einhergeht (je höher die Häufigkeitsklasse desto niedriger die Lexemhäufigkeit).

Aus der Gruppe ‚Nomen ohne starke Faktoren‘ zuzüglich der genannten fünf besonders häufigen Nomen.


Abb. 1: Häufigkeitsklassen und Endungsvariation bei Einsilbern


So betrachtet ist nicht nur ‚hohe Frequenz‘ ein starker Faktor, sondern auch die Lexemfrequenz als solche scheint eine relevante Verhältnisvariable zu sein, die bei Einsilbern mit der Endungswahl korreliert. Der Effekt wird in Ein- und Mehrsilber umfassenden Gesamtdaten nur in jenem Bereich extrem frequenter Lexeme deutlich, in dem es keine Mehrsilber gibt. Ansonsten wird er durch die Verhältnisse bei Mehrsilbern verdeckt. Sie keinen Zusammenhang zwischen Lexemfrequenz und Endungswahl zeigen, der dem bei Einsilbern vergleichbar wäre (vgl. Abbildung 2).


Abb.2: Häufigkeitsklassen und Endungsvariation bei Mehrsilbern

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Marek Konopka
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