Nominalphrasen mit Adjunktorphrase
Eine Nominal- oder Pronominalphrase im Vorfeld kann eine mit dem Adjunktor als erweiterte Phrase bei sich haben.
Die Adjunktorphrasen sind hier Nomen- beziehungsweise Pronomenattribute. Sie bilden zusammen mit der Bezugsphrase eine einzige Komponente. Adjunktorphrasen bei Eigennamen und Personalpronomina sind nie restriktiv. Das kann, muss aber nicht durch Pause oder Komma markiert werden.
(Strittmatter 1963, 133)
Bei Nomina sind auch restriktive als-Phrasen möglich. Dabei wird der Bedeutungsbereich der Bezugs-Nominalphrase eingeschränkt.
(die tageszeitung 15.10.1998, 21)
Bei Erweiterungen mit Adjunktorphrasen ist getrennte Stellung unter Beibehaltung der Satzbedeutung nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Wenn die Adjunktorphrase getrennt im Mittelfeld oder allein im Vorfeld erscheint, hat sie adverbiale Funktion.
(St. Galler Tagblatt 27.6.2011, 45)
Als Gastronom empfinde ich Leidenschaft.
Ich empfinde als Gastronom Leidenschaft.
Generelle und temporäre Eigenschaften
Im Beleg stellt die attributive Adjunktorphrase eine generelle, zeitunabhängige Eigenschaft dar. In der adverbialen Verwendung der Varianten trifft dagegen die Charakterisierung nur temporär zu, also zeitgleich mit dem Ereignis. Dieser semantische Unterschied ist jedoch nur in einer Richtung wirksam. Eine eindeutig adverbiale als-Phrase kann im gleichen Kontext weniger gut auch attributiv verwendet werden.
* Sie als Entwicklungshelferin geht nach Afrika.
Eine Umpolung vom Attribut zum Adverbiale ist dagegen leicht möglich, weil in der generellen meist auch die temporäre Eigenschaft enthalten ist.
In solchen Fällen hat die attributive oder adverbiale Ausformung keinen Einfluss auf die Satzbedeutung. In vielen Kontexten ist es aber für die Satzbedeutung nicht wichtig, ob eine als-Phrase attributiv oder adverbial als Verbgruppenadverbiale steht.
(Bild 18.2.67, 3)
Er als Däne hat keine Treueverpflichtung gegenüber der Bundesrepublik.