Ergative Verben sind Verben, deren wesentlichstes Merkmal die Nicht-Agentivität ihres Subjektes ist.
Ergative Verben regieren kein Akkusativkomplement, können aber ein Dativkomplement fordern (1-3). Sie lassen deshalb und aufgrund der Nicht-Agentivität ihrer Subjekte kein werden-Passiv mit Subjekt zu (5), selbst ein subjektloses werden-Passiv ist nicht möglich (4, 6). In diesem letzten Aspekt unterscheiden sie sich von den intransitiven Verben (10). Ihre Präsensperfekt- und Präteritumperfektformen werden mit dem Hilfsverb sein gebildet (1-3). Sie verfügen – im Gegensatz zu den intransitiven und auch transitiven Verben (8) – über ein dem Subjekt attribuierbares Partizip II (7).
auffallen, entfallen, entstehen, gelingen, passieren, schwerfallen, unterlaufen, unterliegen ...
a | Sollte die Übernahme gelingen, entstünde ein neuer deutscher Pharmariese. | (Hamburger Morgenpost, 13.03.2006) |
b | Im Oktober gelang den deutschen Behörden der bislang größte Schlag: ... | (die tageszeitung, 28.12.1992) |
c | Beiden war sie in der Bundesliga, wo der TTC verlustpunktfrei Tabellenführer ist, unterlegen. Diesmal gab sie je einen Satz ab, ihre 3:1-Erfolge blieben jedoch ungefährdet. | (Berliner Morgenpost, 06.01.2014) |
d | Ihm ist nix aufgefallen, ihm ist nix nahgegang’ . | (Stoppok, "Wie schnell ist nix passiert", 2014, zitiert nach: songkorpus.de) |
Ergative Verben werden teilweise als eine Subklasse der intransitiven Verben betrachtet. Da sie aber andererseits gegenüber den intransitiven Verben andere semantisch-syntaktische Eigenschaften aufweisen, werden beide Klassen (intransitive Verben und ergative Verben) auch als Subklassen der einwertigen Verben gesehen. Bei dieser Kategorisierung wird allerdings vernachlässigt, dass neben dem Subjekt auch andere nichtakkusativische Komplemente (z. B. Dativkomplemente) auftreten können.
rezessives Verb, unakkusativisches Verb