Attribute

Vergleiche die beiden Texte. Wie wirken die Texte auf dich?
Mia sitzt mit einem roten Buch in den Händen in einem gemütlichen Zimmer. Das verzierte Cover des Romans fasziniert sie, während sie in die Welt der Worte eintaucht. Das Buch, das sie liest, ist ein Geschenk ihrer älteren Schwester, die eine erfahrenen Literaturkennerin ist. Mit glänzenden Augen folgt Mia den Zeilen, die von der fesselnden Geschichte einer mutigen Heldin erzählen. Die Protagonistin, deren Abenteuer in einem mysteriösen Wald begannen, begeistert Mia durch ihre ungebrochene Entschlossenheit und ihre tiefe Verbindung zur Natur. Das Buch, dessen Seiten von der sanften Berührung ihrer Finger umgeblättert werden, entführt Mia in eine Welt voller Magie und unerforschter Geheimnisse. Inmitten des Lesens taucht Mia immer tiefer in die Handlung ein, die durch kunstvoll beschriebene Orte und Charaktere geprägt ist. Die sorgfältig gewählten Worte des Autors entfalten sich vor ihren Augen wie ein lebendiges Gemälde. Mia kann die Emotionen der Hauptfigur spüren, als wäre sie selbst Teil der Geschichte. Schließlich erreicht Mia den Schluss der Handlung, und ihre Augen verraten eine Mischung aus Aufregung und Verlangen nach mehr. Das Buch, dessen Seiten sie nun zärtlich schließt, hinterlässt in Mia das Gefühl, dass sie nicht nur eine Leserin, sondern eine Abenteurerin in einer anderen Welt geworden ist.
Mia sitzt mit einem Buch in einem Zimmer. Das Cover fasziniert sie, während sie in die Welt eintaucht. Das Buch ist ein Geschenk. Mit Augen folgt Mia den Zeilen. Die Protagonistin begeistert Mia durch ihre Entschlossenheit und ihre Verbindung. Das Buch entführt Mia in eine Welt. Inmitten des Lesens taucht Mia immer tiefer in die Handlung ein. Die Worte entfalten sich vor ihren Augen wie ein Gemälde. Mia kann die Emotionen spüren, als wäre sie selbst Teil. Schließlich erreicht Mia den Schluss, und ihre Augen verraten eine Mischung. Das Buch hinterlässt in Mia das Gefühl, dass sie nicht nur eine Leserin, sondern eine Abenteurerin geworden ist.

Im zweiten Text fehlen einige Wörter und Wortgruppen. Dadurch wirkt der Text weniger lebendig und es werden weniger Details und Informationen mitgeteilt. Manche Sätze wirken dadurch absurd oder sogar falsch (z.B. Mit Augen folgt Mia den Zeilen statt Mit glänzenden Augen folgt Mia den Zeilen oder Das Buch entführt Mia in eine Welt).

Der Unterschied zwischen beiden Texten besteht darin, dass im zweiten Text die Attribute fehlen. Attribute geben zusätzliche Informationen zu einem Nomen. In dieser Einheit schauen wir uns die Attribute genauer an.

Passt die folgende Zeichnung zu diesem Satz?
Mia liest das rote Buch auf dem Boden.

Welche Mitspieler verlangt das Verb lesen? Welche Valenz hat lesen?

lesen: jemanden, der liest und etwas, das gelesen wird

Mia liest das rote Buch auf dem Boden.

Welche Mitspieler sind im Bild dargestellt? Welche zusätzlichen Informationen liefern Satz und Bild?
Tipp: Du kannst die geschieht/geschah-Probe anwenden!

Die Präpositionalgruppe auf dem Boden ist nicht von der Verbvalenz vorgegeben. Es handelt sich um eine zusätzliche Information, die als Adverbialbestimmung im Satz auftritt.

Was unterscheidet die zusätzliche Information auf dem Boden von der zusätzlichen Information, dass das Buch rot ist?

Auf dem Boden ist ein eigenständiges Satzglied. Die Information, dass das Buch rot ist, wird innerhalb eines anderen Satzglieds, innerhalb einer Nominalgruppe gegeben.

Zusätzliche Informationen, die innerhalb einer Nominalgruppe vorkommen, treten als Attribute auf. Ein Attribut bezieht sich immer auf ein Nomen.

Es kommen verschiedene Arten von Attributen vor:

Adjektivattribut

Sie liest das rote Buch.

Adjektivattribute stehen vor dem Bezugsnomen. Sie bestehen aus mindetens einem attributiven Adjektiv.

Genitivattribut

Sie liest das Buch ihres Lieblingsautors.

Genitivattribute stehen direkt nach dem Bezusgsnomen. Sie bestehen meistens aus einem Artikel oder Pronomen und einem weiteren Nomen. Sie stehen im Genitiv.

Präpositionalattribut

Sie liest das Buch mit 1000 Seiten.

Präpositionalattribute stehen nach dem Bezugsnomen. Sie bestehen mindestens aus einer Präposition und einem weiteren Nomen. Der Kasus des Nomens wird von der Präposition vorgegeben.

Relativattribut

Sie liest das Buch, das sie gestern gekauft hat.

Relativattribute haben die Form eines Relativsatzes. Sie stehen nach dem Nomen und können manchmal ziemlich weit entfernt stehen. Das Relativpronomen stimmt in Numerus und Genus mit dem Bezugsnomen überein.

Ein weiterer Typ von Attributen sind die Appositionen.

Attribute sind keine Satzglieder, sondern Teile von Satzgliedern.
Analysiere den folgenden Satz. Welche Attribute kommen vor?
Sie liest das rote Buch ihrer Schwester aus den Niederlanden, das viele Seiten hat.

Adjektivattribute:Sie liest das rote Buch ihrer Schwester aus den Niederlanden, das viele Seiten hat.
Genitivattribut:Sie liest das rote Buch ihrer Schwester aus den Niederlanden, das viele Seiten hat. (Oder: Sie liest das rote Buch ihrer Schwester aus den Niederlanden, das viele Seiten hat. Siehe nächste Aufgabe.)
Präpositionalattribut:Sie liest das rote Buch ihrer Schwester aus den Niederlanden, das viele Seiten hat.
Relativattribut:Sie liest das rote Buch ihrer Schwester aus den Niederlanden, das viele Seiten hat.

Kommt das Buch oder die Schwester aus den Niederlanden?

Beide Lesarten sind möglich. Das Präpositionalattribut kann sich einerseits auf das Buch beziehen, andererseits aber auch auf ihrer Schwester. Präpositionalattribute können oft mehrdeutig verstanden werden.

In diesem Baustein hast du gelernt, wie du Satzglieder durch zusätzliche Informationen erweitern kannst. Dafür kannst du Attribute einsetzen. Attribute beziehen sich immer auf ein Nomen.

Zum Text

Autor(en)
Niklas Reinken
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