Semantische und syntaktische Restriktionen beim subjektlosen werden-Passiv

Eine im subjektlosen werden-Passiv ausgedrückte Proposition muss sich stets auf Aktivitäten oder Handlungen beziehen.

So sind etwa die folgenden Sätze so zu verstehen, dass es Personen waren, die Quietschtöne erzeugten bzw. die herumstanden, obwohl bei Wahl von Aktivformen sehr wohl auch von Türen gesagt werden könnte, dass sie quietschen, oder von unbelebten Gegenständen, dass sie herumstehen.

Dort wurde laut gequietscht.
In allen Rängen wurde nur herumgestanden.

Aus semantischer Sicht ist bemerkenswert, dass bei subjektlosem werden-Passiv trotz zwingendem Bezug auf Handlungen die Angabe des Agens unterbleiben kann. Daran zeigt sich, was den Witz dieser Ausdruckform ausmacht: Sie erlaubt, ein Handeln in den Blick zu rücken und dabei den oder die Handelnden ganz auszublenden oder zur bloßen Randerscheinung zu machen.

Aus der globalen semantischen Restriktion lassen sich weitere Restriktionen ableiten:

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Autor(en)
Bruno Strecker
Bearbeiter
Elke Donalies
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