Semantische Differenzierung
Die relative Stellung von temporalen und quantifizierenden Satzadverbialia ist nicht fest geregelt. Die zwei Typen der quantifizierenden Satzadverbialia, nämlich Frequentativa wie häufig, manchmal, immer, dreimal und Durativa wie lange, ewig, drei Stunden haben einen engeren Skopus als temporale und stehen deshalb meist nach diesen. Sie tragen dann den Satzakzent.
Die Folge quantifizierend >> temporal ist ebenso möglich. Die vorangestellten quantifizierenden Supplemente behalten den Akzent, der damit ihren engeren Skopus markiert. Der Akzent garantiert also die intendierte Bedeutung.
Wenn bei der markierten Abfolge quantifizierend >> temporal zwei Lesarten möglich sind, wird das nachgestellte Temporalsupplement nur dann als der Modifikator mit engerem Skopus aufgefasst, wenn es den Akzent trägt.
Dies ist ein weiteres Beispiel für die disambiguierende Funktion der Intonation, wenn die Wortstellung allein nicht zu semantischer Eindeutigkeit führt.