Stammkonversion ist die Konversion eines Verbstamms zu (Stamm) einem Nomen. Im Gegensatz zur Infinitivkonversion nutzt sie die Basis nicht nur syntaktisch um, sondern verändert sie häufig auch semantisch.
Bei der Konversion von Verbstämmen zu Nomina kommt semantisch häufig etwas hinzu. So bezeichnet treffen eine Tätigkeit, der Treff aber auch den Ort, an dem man sich trifft. Siehe Beleg c. So auch das Stammkonvertat Start, das sowohl die Tätigkeit des Startens bezeichnet als auch den Ort, an dem gestartet wird, zum Beispiel Er gab das Zeichen zum Start versus Die Läufer haben sich schon am Start versammelt.
Verbstammkonvertate sind meist Maskulina; Ausnahmen sind etwa das Versteck, das Verdeck. Siehe Beleg a.
a | Laurin liebte die Tochter eines benachbarten Königs, der sie ihm aber nicht geben wollte, und so musste Laurin die Schöne in seinen Rosengarten entführen. Der böse König aber fand das Versteck, weil die Rosen ihm den Weg wiesen, und holte sich seine Tochter zurück. | (Süddeutsche Zeitung, 01.12.2005, S. 44) |
b | "Die insgesamt 4000 Karten, die öffentlich verkauft wurden, waren innerhalb von fünf Stunden vergriffen", sagt der Erlebnismarketing-Geschäftsführer Rudolf Lumetsberger. Der Erlös daraus kommt zur Gänze regionalen karitativen Organisationen zugute. | (Oberösterreichische Nachrichten, 06.09.1999) |
c | Das Café Anno ist der Treff für die Literaturszene Wiens. | (glonaabot.at, 20.01.2020) |
Die Bildung ortsbestimmende Verbstammkonvertate wie Treff konkurrieren mit expliziten Derivaten auf -e, zum Beispiel Liege, Tanke, Wache.