Artikel
- Artikel im Überblick
- morphologische Eigenschaften
- syntaktische Eigenschaften
- semantische und funktionale Eigenschaften
- Subklassen
Artikel im Überblick
Im Polnischen ist die Determination keine obligatorische Kategorie. Polnische Artikelwörter, die meistens vor dem Phrasenkopf erscheinen, bilden mit einem determinierenden Nomen eine Nominalphase.
andere Bezeichnungen und Zuordnungen:
Determinativ, Artikelwörter, Determinierer, Determinator.
Viele
Artikel haben ein Pendant bei den Pronomina
(dieser Mensch - dieser; mein Land - meines). Beide Funktionen werden in anderen
Darstellungen oft zusammen behandelt ("Begleiter und Stellvertreter des Substantivs").
Im Polnischen haben einige Artikelwörter ihre Entsprechung bei Pronomina, z. B.: ta kobieta - ta, wszyscy studenci - wszyscy.
Bestand und Beispiele:
der, diese, ein, unser, alle, irgendwelche, dasselbe, jene ...
die neue Straße, ein altes Haus, diese Bäume, welches Dorf, alle Bürger unseres Dorfs, irgendwelche Neuigkeiten, derselbe alte Hut ...
to, wasza, tamten, wszyscy, jakiś, jakakolwiek, ów …
to ciekawe zjawisko, wasza stara szkoła, tamten chłopiec, wszyscy pasażerowie tego samolotu, jakiś błąd, jakakolwiek pomoc, ów starszy mężczyzna …
morphologische Eigenschaften
Artikel flektieren nach den Kategorisierungen Genus (nur im Singular), Numerus und Kasus. Es ergibt sich ein Paradigma mit 16 Stellen. Nur wenige Artikel können auch unflektiert gebraucht werden: all mein Sinnen und Trachten, welch ein Zwitschern, solch Tun.
Im Polnischen kongruieren die meisten Artikel in folgenden Kategorisierungen: Genus (fünf), Numerus (zwei) und Kasus (sieben). Sowohl die flektierbaren Artikel als auch die unflektierbaren Possessiv-Artikel (jej, jego, pani, pański, państwa, pań, panów) haben keinen Einfluss auf die Flexion der Adjektive: ta/moja/jej młodsza córka (Nom.) - tej/mojej/jej młodszej córce (Dat.), tych/moich/pana nowych okularach (Lok.) - tymi/moimi/pana nowymi okularami (Instr.).
syntaktische Eigenschaften
Artikel fungieren als Determinierer, sie bilden mit Nomina eine Nominalphrase. Als Kopf der Nominalphrase fungiert das Nomen. Sie stehen am Anfang der Nominalphrase vor möglichen Attributen. Artikel regieren nachfolgende attributive Adjektive hinsichtlich der Flexionskategorie stark oder schwach. Artikel kongruieren in Numerus und Kasus mit dem Kopf der Nominalphrase, der seinerseits das Genus des Artikels regiert.
Im Polnischen werden viele von den Artikelwörtern als Adjektive klassifiziert, da sie sich morphologisch wie Adjektive verhalten. Sie stehen vor allem im linken Feld der Nominalphrase als Attribute zum nominalen Kopf, sie können aber in vielen, meist pragmatisch motivierten Fällen auch nachgestellt werden. Unabhängig von ihrer Stellung kongruieren sie mit dem Phrasenkopf in Genus, Kasus und Numerus.
Artikel sind nur minimal zu Artikelphrasen ausbaufähig, z. B. indem unflektierte Quantifikativ-Artikel vor eine Nominalphrase treten: all die/diese/meine/jene Entchen, welch ein Aufwand, in diesem unserem Land.
Eingeschränkt können auch im Polnischen Artikel zu Artikelphrasen erweitert werden: ci wszyscy twoi przyjaciele, w tym naszym kraju, każde jej spojrzenie.
semantische und funktionale Eigenschaften
Alle Artikel haben die Funktion der Determination. Sie erfüllen die Funktionen des Verweisens, der Thematisierung oder der thematischen Fortführung.
Die Funktion der Determination wird im Polnischen fakultativ und nicht explizit realisiert. Zur ihrer Kennzeichnung können u. a. folgende Mittel verwendet werden: Kontext und/oder Konsituation, Wortstellung, Intonation.
Subklassen
- definiter Artikel
- indefiniter Artikel
- Possessiv-Artikel
- Demonstrativ-Artikel
- Quantifikativ-Artikel
- W-Artikel
Literatur
Grimm 1986, Grimm 1987, Heim 1991, Vater 1979, Vater 1985, Vater 1986.
