Partikel
Poln. partykuła
- Partikel im Überblick
- morphologische Eigenschaften
- syntaktische Eigenschaften
- semantische und funktionale Eigenschaften
- Subklassen
Partikel im Überblick
Im Unterschied zu den Adverbien zeigen manche Partikelklassen Beschränkungen in den Stellungsmöglichkeiten. Sie können nicht allein im Vorfeld eines Aussagesatzes stehen. Sie können bis auf wenige Ausnahmen nicht selbstständig als Antwort auf eine Frage fungieren, und sie können nicht als Kopf einer Phrase fungieren.
Partikeln sind - besonders in der Alltagssprache - hochfrequent.
Ein sprachtypisches Charakteristikum ist ihre Polyfunktionalität.
Partikeln sind unflektierbare Ausdrücke, die auch im Polnischen keine
homogene Wortart bilden und sich einer eindeutigen Definition entziehen. Je nach der Klassifikation
werden dieser Wortart auch Adverbien oder sogar einige Junktoren zugeordnet, die in bestimmten
Kontexten mit Partikeln alternieren können. Ihre Stellung im Satz ist nicht frei, sondern immer
durch ihr Bezugswort bedingt. Einige Partikeln können nur voran-, die anderen dagegen nur
nachgestellt werden. Für die übrigen Einheiten dieser Wortart gilt im geschriebenen Polnisch die
Voranstellung, in der gesprochenen Sprache wird jedoch diese Regel aufgelockert.
Die
Gebrauchsfrequenz und Kombinierbarkeit der Partikeln ist im Polnischen viel niedriger als im
Deutschen.
Auch die Polyfunktionalität ist für polnische Partikeln charakteristisch.
Einsilbige Partikeln bleiben unbetont,mehrsilbige Partikeln sind dagegen betont.
andere Bezeichnungen und Zuordnungen:
Partikeln stellen wahrscheinlich den uneinheitlichsten Bereich der Wortartenklassifikation. Grob gesagt lassen sich drei Ansätze ausmachen: beim weitesten Partikelbegriff werden alle unflektierbaren Einheiten, also auch Präpositionen, Junktoren, Adverbien, als Partikeln klassifiziert. Ein engeres Konzept grenzt Präpositionen, Junktoren und Adverbien aufgrund von Satzgliedwert oder syntaktischen Eigenschaften aus der Klasse der Partikeln aus, und drittens wird als Partikeln im engsten Sinn eine Restgruppe bezeichnet, die im wesentlichen mit den Klassen Abtönungspartikeln und Fokuspartikeln identisch ist.
Bestand und Beispiele:
doch, bloß, halt, mal, nicht, sehr, überaus, sogar, selbst, auch, erst, schon, also, übrigens, jedoch, aber ...
Also das ist doch auch
nur langweilig.
Gefällt Ihnen das etwa
nicht?
Sogar Elefanten werden hier
sehr oft gesichtet.
bardzo, bynajmniej, chyba, dość, jedynie, już, może, możliwe, na pewno, nawet, nieomal, niestety, oczywiście, pewnie, prawdopodobnie, przynajmniej, również, rzeczywiście, tylko, wcale, właśnie …
Właśnie tego się obawiałam.
Wszystko zależy jedynie od was samych.
Tylko
cud może go uratować.
morphologische Eigenschaften
Partikeln sind unflektierbar. Im Polnischen sind Partikeln auch eine unflektierbare Wortart. Ein Teil davon wird aber kompariert.
syntaktische Eigenschaften
Allen Partikeln ist gemeinsam, dass sie keine Phrasen bilden können, dass sie nicht erfragbar und nicht selbstständig, zum Beispiel als Antwort auf eine Frage, verwendbar sind. Partikeln sind aber untereinander kombinierbar.
Die polnischen Partikeln lassen sich schwer miteinander kombinieren.
semantische und funktionale Eigenschaften
Die Subklassifizierung der Partikeln erfolgt in der Regel nach semantischen Gesichtspunkten. Die semantischen und funktionalen Eigenschaften von Partikeln sind je nach Subklasse sehr verschieden. Intensitätspartikeln (sehr, überaus, ungemein) wirken als Intensitätsmodifikatoren bei Adjektiven und Adverbien (sehr nützlich, überaus gern). Abtönungspartikeln (ja, halt, mal, doch, eben) operieren nicht auf der Satzbedeutung, sondern auf Erwartungen und Einstellungen des Sprechers und des Adressaten. Konnektivpartikeln (allerdings, aber, also, folglich, freilich, beziehungsweise, dennoch) haben die Funktion, spezifische inhaltliche Relationen zwischen Sätzen herzustellen. Mit Fokuspartikeln (annähernd, gerade, erst, mindestens) können Einstufungen/Gradierungen von Sachverhalten auf einer tatsächlichen oder fiktiven Skala vorgenommen werden.
Die Abgrenzung einiger Subklassen der Partikeln gegenüber den adverbial gebrauchten Adjektiven in vergleichbarer Funktion ist oftmals schwierig:
Die Temperaturen in Novosibirsk waren überaus angenehm.
(Intensitätspartikel)
Die Temperaturen in Novosibirsk
waren außergewöhnlich
angenehm. (adverbial gebrauchtes Adjektiv)
Intensitätspartikeln sind - wie alle Partikeln - grundsätzlich unflektierbar, Adjektive müssen in anderen Kontexten, nämlich dann, wenn sie attributiv verwendet werden, flektiert werden:
*die überausen /
überaus Temperaturen von
Novosibirsk
die außergewöhnlichen
Temperaturen von Novosibirsk
Als Kriterium der Subklassifizierung von polnischen Partikeln dienen vor
allem ihre funktionalen Merkmale, aber auch ihr Bezugswort. Daraus resultieren differierende
Klassifizierungen innerhalb dieser Wortart, die sich selten durch ihre Komplementarität
auszeichnen. So werden z. B. adverbale und adnominale Partikeln neben Abtönungs-, Gliederungs-,
epistemischen und evidentialen Partikeln unterschieden. Die traditionelle Gliederung der Partikeln
ergibt zwei Subklassen: modifizierende und verstärkende Partikeln, von denen die erste weiter
geteilt ist in: Frage-, Bejahungs-, Negations-, Vermutungs-, Imperativ-, Abschwächungs-,
Einschränkungs- und Indefinitpartikeln.
Partikeln können u.a. die Einstellung des
Sprechers zum Geschehen ausdrücken, ein Geschehen bewerten, strukturelle Einheiten einer Äußerung
markieren, den Wahrscheinlichkeitsgrad einer Äußerung bestimmen, die Distanz des Sprechers zum in
einer Situation realisierten Sachverhalt ausdrücken oder die inhaltliche Rangfolge von
Äußerungseinheiten betonen.