Konnektivpartikel

ung. kötőszó jellegű határozószó

Konnektivpartikel im Überblick

Konnektivpartikeln fungieren - wie Konjunktoren und Subjunktoren - als satzverknüpfende Einheiten. Im Unterschied zu Konjunktoren und Subjunktoren sind sie in den zweiten Satz integriert. Sie stellen dabei spezifische inhaltliche Relationen (kausale, temporale etc.) zwischen zwei Sachverhalten her.

andere Bezeichnungen:

Konjunktionaladverb, Konnektivadverb, Rangierpartikel

Beispiele:

Sicherlich keine aufregenden Zahlen, die deutsche Großchemie jedoch zeigt in dem kleinen Land erstaunlich stark Flagge. Produziert wird in Finnland allerdings nur von Hoechst.
[Mannheimer Morgen, 10.09.1985]

Eine Erhöhung hat den Effekt, daß die laufenden Beiträge bei konstanter Versicherungssumme niedriger werden; allerdings sinkt im Erlebensfall auch die Überschußbeteiligung, also der Betrag, der über die Versicherungssumme hinaus ausgezahlt wird.
[Mannheimer Morgen, 25.10.1985]

Allein im Großraum Hannover hat sich die Zahl der Szene-Projekte innerhalb von 3 Jahren verdoppelt. In der Nürnberger Region allerdings konnten sie nicht zulegen.
[Mannheimer Morgen, 16.11.85]

Die Abgrenzung der Konnektivpartikeln von den Junktoren einerseits und von den Adverbien andererseits ist nicht unproblematisch. Dass die Klasse der Konnektivpartikeln überhaupt abzugrenzen ist, folgt im Deutschen aus der Beobachtung, dass bestimmte Wörter über die gleiche Verbindungsfunktion verfügen wie die Junktoren, aber auf der anderen Seite in die Struktur eines Satzes integriert sind, d. h. mit dem herkömmlichen Terminus einen Satzgliedwert haben. Dieser Doppelcharakter der Konnektivpartikeln ist im Deutschen mit Hilfe der Vorfeldfähigkeit dieser Wörter besonders gut zu überprüfen:

Sie kauft ein, dann geht sie nach Hause. (Konnektivpartikel)

Sie kauft ein und sie geht nach Hause. (Konjunktor)

In den Beispielen ist gut zu sehen, dass die Konnektivpartikel dann und der Konjunktor und die gleiche Verbindungsfunktion haben, indem sie zwei nacheinander folgende Ereignisse, das des Einkaufens und das des Nach-Hause-Gehens miteinander verbinden. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass der Konjunktor und sozusagen zwischen den beiden Sätzen steht, also keinen integrierten Teil der Satzstrukturen bildet. Der zweite Satz fängt mit dem Vorfeldelement sie an, dann folgt das Finitum an der zweiten Stelle. Die Konnektivpartikel hingegegen steht im Vorfeld des zweiten Satzes, hinter ihm steht das Finitum an der zweiten Stelle. Ferner können Konnektivpartikeln auch satzintegriert auftreteten, Junktoren im Allgemeinen nicht:

Sie kauft ein, sie geht dann nach Hause.

nicht aber: *Sie kauft ein, sie geht und nach Hause.

Allerdings können nicht alle Konnektivpartikeln im Vorfeld auftreten. Das Wort aber verhält sich zum Beispiel am Anfang einer Struktur einem Konjunktor ähnlich:

Sie hat viel getrunken, aber sie ist nicht betrunken.

und nicht: *Sie hat viel getrunken, aber ist sie nicht betrunken.

Doch wird aber in der vorliegenden Auffassung zu den Konnektivpartikeln gerechnet, weil eine satzintegrierte Position bei ihm durchaus möglich ist, sogar einen sehr häufigen Fall darstellt, während diese Position bei den Junktoren grundsätzlich ausgeschlossen ist:

Sie hat viel getrunken, sie ist aber nicht betrunken.

Es geht wohl darum, dass die Grenze zwischen den Junktoren und den Konnektivpartikeln fließend ist und dass viele Wörter in beiden Funktionen auftreten können.

Im Ungarischen ist die Abgrenzung der Konnektivpartikeln noch komplizierter als im Deutschen, weil im Ungarischen das ziemlich handfeste und einfach handhabbare Kriterium für die Satzgliedwertigkeit, nämlich die Vorfeldfähigkeit, nicht vorhanden ist. Im ungarischen Satz gibt es kein syntaktisch abgegrenztes Vorfeld und auch kein anderes Stellungsfeld, mit dessen Hilfe die Satzgliedwertigkeit bzw. Phrasenwertigkeit eines Wortes überprüft werden könnte. Deshalb kann man im Ungarischen nur semantisch vorgehen. Es kann geprüft werden, ob ein Wort in einem Satz in eine Kategorie der Satzadverbialia oder der Verbgruppenadverbialia eingeordnet werden kann, ob es also außer seiner Verbindungsfunktion auch temporale, kausale, finale etc. Relationen ausdrückt. Konnektivpartikeln wären demnach z. B. die Ausdrücke ezután/azután, ezért/azért, e célból/a célból, emiatt/amiatt usw. Wegen dem Fehlen einer handhabbaren formal-grammatischen Basis der Abgrenzung werden Konnektivpartikeln in den meisten Grammatiken auch nicht abgegrenzt, sondern einfach zu den Junktoren gerechnet.

Bestand der deutschen Konnektivpartikeln:

aber, abermals, allein, allemal, allenfalls, allerdings, alsbald, alsdann, also, ander(e)nfalls, ander(er)seits, andernteils, anschließend, ansonsten, anstatt dessen, auch, aufgrund dessen, ausschließlich, außerdem, bald ... bald, beispielsweise, beziehungsweise, bestenfalls, bloß, da, dabei, dadurch, dafür, daher, dahingegen, damit, danach, daneben, dann, darauf, daraufhin, darüber hinaus, darum, davor, dazu, dazwischen, dementgegen, dementsprechend, demgegenüber, demgemäß, demnach, demzufolge, denn, dennoch, derweilen, desgleichen, deshalb, deswegen, ferner, folglich, freilich, gegebenenfalls, genauso, gleichwohl, gleichfalls, gleichzeitig, hernach, hierbei, hierdurch, hiermit, hingegen, hinterher, hinwiederum, immerhin, im Übrigen, indes, indessen, infolgedessen, insbesondere, insofern, insoweit, inzwischen, jedoch, kaum, mal, mithin, mittlerweile, nachher, nämlich, nebenbei, nebenher, nichtsdestominder, nichtsdestoweniger, nichtsdestotrotz, noch, nun, nunmehr, nur, obendrein, ohnedies, ohnehin, schließlich, schon, seitdem, seither, selbst, so, sodann, somit, sonst, soviel, soweit, sowieso, stattdessen, trotzdem, überdies, überhaupt, unterdessen, vielmehr, vor allem, vorher, währenddessen, weiter, weiterhin, weiters, wieder, wiederum, wohlgemerkt, zum Beispiel (z. B.), zudem, zu guter Letzt, zumal, zusätzlich, zuvor, zwar, zwischendurch, zwischenzeitlich

morphologische Eigenschaften

Konnektivpartikeln sind - wie alle Partikeln - unflektierbar.
Einige Einheiten sind ihrer Form nach komplex und haben phraseologische Bedeutung. Dazu zählen bald ... bald, teils ... teils, mal ... mal, korrelative wie einerseits ... anderseits, zwar ... aber, weder ... noch und zusammengesetzte wie vor allem.

Ich hab zwar das alles schon vorher gehört gehabt, dass sowas möglich ist, aber ich habs nicht für realistisch gehalten, dass ich das verwirklichen könnte.
[Manfred Rommel, in SWR1 1998, Leute]

syntaktische Eigenschaften

Nur wenige Konnektivpartikeln können nicht allein im Vorfeld stehen (aber, nämlich). Andere, vorfeldfähige Konnektivpartikeln unterscheiden sich danach, ob sie auch in der Nacherstposition, d. h. im Vorfeld nach einer anderen Konstituente, oder im linken Außenfeld, d. h. vor dem Vorfeld des zweiten Satzes stehen können.

Britta ist eine ausgezeichnete Köchin. Jedoch / dennoch /*aber überlässt sie den Abwasch lieber anderen.
Britta ist eine ausgezeichnete Köchin. Den Abwasch jedoch / aber / *dennoch überlässt sie lieber anderen.
Britta ist eine ausgezeichnete Köchin. Jedoch / aber / *dennoch den Abwasch überlässt sie lieber anderen.

semantische und funktionale Eigenschaften

Konnektivpartikeln stellen spezifische inhaltliche Relationen zwischen zwei Sachverhalten her wie z. B. konzessiv (trotzdem, dennoch), adversativ (demgegenüber, allerdings, jedoch, hingegen), temporal (inzwischen, währenddessen, hernach) u. a.

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