Verb

ung. ige

Verb im Überblick

Verben werden traditionell als die zentrale Kategorie für den Satzbau angesehen. Sie dienen prototypisch der Bildung des Prädikatsausdrucks. Sie bilden in ihrer finiten Form das satzstrukturelle Zentrum des Verbalkomplexes und als Vollverben aufgrund ihrer Valenzeigenschaften das informationelle Zentrum des Satzes.

andere Bezeichnungen und Zuordnungen

Tätigkeitswort

Bestand

sehen, steigen, haben, sein, werden, lassen, pflegen, anfangen, verlieren, mögen, dürfen, sich verlieben, in Angriff nehmen, spritzgießen ...

morphologische Eigenschaften

Verben flektieren in den Kategorisierungen Person, Verbnumerus, Tempus, Modus und können nach Genus verbi unterschieden werden. Die Flexion des Verbs wird auch als Konjugation bezeichnet.

Eine finite Verbform drückt im Ungarischen die folgenden fünf grammatischen Kategorisierungen aus: Tempus, Modus, Person, Numerus und Bestimmtheit des Akkusativobjekts. Dem Ausdruck der Person und Numerus des Subjekts und der Bestimmtheit des Akkusativobjekts dienen verbale Endsuffixe. Tempus und Modus werden mit Hilfe von verbalen Grundsuffixen kennzeichnet (in einer finiten Verbform gehen eventuelle Grundsuffixe den Endsuffixen immer voran).

Im Ungarischen unterscheiden wir zwei Konjugationsparadigmen: es gibt eine sog. indefinite (subjektive) und eine sog. definite (objektive) Konjugation. Das indefinite Flexionsmuster kommt bei intransitiven Verben bzw. bei Verben vor, die mit einem unbestimmten Akkusativobjekt kombiniert werden. Dagegen wird das definite Flexionsmuster bei Verben verwendet, von denen ein bestimmtes Akkusativobjekt im Satz abhängt. (vgl. Forgács 2007: 84).

syntaktische Eigenschaften

Verben bilden unter Beteiligung von Hilfs- und Modalverben Verbalkomplexe:

..., weil er sie die Arie hat singen hören wollen.
Das hätte schon längst gemacht werden müssen.
Wer hätte das machen sollen?

Der Verbnumerus des finiten Verbs kongruiert mit dem Numerus des Subjektsausdrucks. In der Kategorisierung Person wird das finite Verb vom Subjektsausdruck regiert.

Auch im Ungarischen gibt es synthetische (einfache) und analytische (komplexe) Verbformen, z. B.:

Péter a szobában alszik. Peter schläft im Zimmer.

Péter megírta volna a házi feladatot. Peter hätte die Hausaufgabe geschrieben.

semantische und funktionale Eigenschaften

Die prototypische Funktion von Verben besteht in der Bildung des Prädikats.

Auch im Ungarischen werden Verben im Satz als Prädikate verwendet.

Subklassen

Übung: Verben

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