Funktionale Mischklassen

Quer zu den Wortarten als lexikalischen Kategorien stehen die folgenden rein nach ihrer Funktion zusammengefassten Klassen, deren Elemente entweder gar keiner Wortart oder verschiedenen lexikalischen Wortarten entsprechen.

Die jeweiligen Einheiten lassen sich nicht durch die Trias der morphologischen, syntaktischen und semantisch-funktionalen Kriterien zu einer homogenen Klasse zusammenfassen. Man kann sie aber zu funktionalen Mischklassen bündeln. Die Bündelung ist dann durch funktionale Kriterien unterschiedlicher Art begründet, die allerdings nicht die Annahme einer syntaktischen Funktion rechtfertigen.
  • In der funktional definierten Mischklasse der Konnektoren etwa besteht die gemeinsame Funktion in der Eigenschaft der Satzverknüpfung. Konnektorfunktion haben bestimmte Adverbien (deshalb, seitdem, gleichzeitig), Junktoren (und, oder, weil, sodass) und Partikeln (auch, aber, eben).
  • Interrogativ-Elemente teilen sich die auf die Interaktion bezogene Frage-Funktion, ungeachtet ihrer Wortartzugehörigkeit als Artikel (welcher Aufsatz?), Pronomen (wer?) oder Adverb (wann?) und ihrer syntaktischen Funktion als Komplement, Supplement oder Attribut.
  • Relativ-Elemente haben die gemeinsame Funktion des Anschlusses eines Relativsatzes, also einer Spezifikation eines Gegenstands oder Sachverhalts. Sie können w-Pronomen (alles, was), Demonstrativ-Pronomen (jeder, der) oder Präpositionaladverbien (alles, wofür) sein. Ihre jeweilige syntaktische Funktion wird relativsatzintern bestimmt.
  • Die interaktiven Einheiten wiederum, z. B. Interjektionen wie äh, hm, huch und Responsive wie ja, nein, gehören gar keiner Wortart im herkömmlichen Sinne an. Sie sind selbstständige Einheiten der Interaktion und fungieren als gesprächssteuernde Elemente.

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Autor(en)
Eva Breindl
Bearbeiter
Elke Donalies
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