Verb

Verben werden traditionell als die zentrale Kategorie für den Satzbau angesehen. Sie dienen prototypisch der Bildung des Prädikatsausdrucks. Sie bilden in ihrer finiten Form das satzstrukturelle Zentrum des Verbalkomplexes und als Vollverben aufgrund ihrer Valenzeigenschaften das informationelle Zentrum der Verbgruppe.

Andere Bezeichnungen

Tätigkeitswort, Tu-Wort.

Bestand

sehen, steigen, haben, sein, werden, lassen, pflegen, anfangen, verlieren, mögen, dürfen, sich verlieben, in Angriff nehmen, spritzgießen etc.

Beispiele

Wenn man solche Projekte in Angriff nahm wie Friedrich Gulda, dann betrat man sofort kontaminiertes politisches Terrain. (Die Zeit 24.5.2007, o. S.)
Ich streute zu allem Überfluss noch krossgebackene Schweinespeckbrösel über den Rohkostsalat und knirschkaute genüsslich. (Lander 1995, 110) .

Morphologische Eigenschaften

Verben flektieren in den Kategorisierungen Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus verbi. Die Flexion des Verbs wird auch als Konjugation bezeichnet.

PersonNumerusTempusModusGenus verbi
1. Person Singular Päsens Indikativ Aktivich gehe
2. Person Plural Präteritum Indikativ Passivihr wurdet geärgert

Syntaktische Eigenschaften

Verben bilden unter Beteiligung von Hilfs- und Modalverben Verbalkomplexe.

..., weil er sie die Arie hat singen hören wollen.
Das hätte schon längst gemacht werden müssen.
Wer hätte das machen sollen?

Das finite Verb stimmt mit dem Subjektsausdruck in Person und Numerus überein, das heißt, es wird vom Subjektsausdruck regiert.

Semantische und funktionale Eigenschaften

Die prototypische Funktion von Verben besteht in der Bildung des Prädikats.

Subklassen

Zusätzliche Literatur in Auswahl

Engelberg 2000; Gamerschlag 2005; Lenk 2007; Mater 2007; Härtl 2008.

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Autor(en)
Eva Breindl
Bearbeiter
Elke Donalies
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