Funktionale Klassen quer zu den Wortarten
Sozusagen quer zu den Wortarten als lexikalischen Kategorien stehen
die folgenden rein nach ihrer Funktion zusammengefassten Klassen, deren
Elemente entweder gar keiner Wortart im beschriebenen Sinne entsprechen oder
verschiedenen lexikalischen Wortarten angehören. Die jeweiligen Einheiten
lassen sich also nicht über ein Merkmalsbündel aus formalen
(morphologischen, syntaktischen) und semantisch-funktionalen Kriterien zu einer
homogenen Klasse zusammenfassen.
Die Bündelung von
Wortschatzeinheiten zu solchen funktionalen Mischklassen ist durch funktionale
Kriterien unterschiedlicher Art begründet, die allerdings nicht die
Annahme einer einheitlichen syntaktischen Funktion rechtfertigen.
Interrogativ-Elemente teilen sich die auf die Interaktion bezogene Frage-Funktion, ungeachtet ihrer Wortartzugehörigkeit als Artikel (welcher Aufsatz?), Pronomen (wer?) oder Adverb (wann?) und ihrer syntaktischen Funktion als Komplement, Supplement oder Attribut.
Relativ-Elemente haben die gemeinsame Funktion des Anschlusses eines Relativsatzes, also einer Spezifikation eines Gegenstands oder Sachverhalts. Sie können W-Pronomen (alles, was ...), Demonstrativ-Pronomen (jeder, der ...) oder Präpositionaladverbien (alles, wofür ...) sein. Ihre jeweilige syntaktische Funktion wird relativsatzintern bestimmt.
Die interaktiven Einheiten (Interjektionen wie äh, hm, huch und Responsive wie ja, nein) wiederum gehören gar keiner Wortart im herkömmlichen Sinne an. Sie sind selbständige Einheiten der Interaktion und fungieren als gesprächssteuernde Elemente. Sie tragen nicht zum Aufbau von Sätzen bei. In verschiedenen Grammatiken werden sie den Partikeln zugeordnet.