Gesamtabfolge der Komplemente und Supplemente im Mittelfeld

Zur Beschreibung der Stellungsregularitäten der Komplemente und Supplemente im Mittelfeld kann der Bereich zwischen dem linken Satzklammerteil (lSkl) und dem rechten Satzklammerteil (rSkl) in noch kleinere Stellungsfelder eingeteilt werden. Diese Felder teilen sich in drei Gruppen: der linke Innenrand, der rechte Innenrand – und eine dritte relativ stellungsoffene Gruppe im mehrfach besetzbaren Mittelteil:

Innenränder

Die Besetzung der beiden Innenränder unterscheidet sich in ihrer syntaktischen Ausprägung sehr. Nach dem Prinzip, dass beieinander steht, was inhaltlich zusammengehört, haben die Einheiten des rechten Innenrandes in Verbletztsätzen eine größere Nähe zum Vollverb, das in infiniter Form im rechten Satzklammerteil vorliegt, sofern dieser realisiert ist. Die Gesamtabfolge der Komplemente und Supplemente im Mittelfeld ist aber auch bei nicht-realisierter rechter Satzklammer oder bei Besetzung durch ein Präverb grundsätzlich diesselbe.

Der linke Innenrand umfasst die drei Positionen (li 1-3), die unmittelbar auf den linken Satzklammerteil (lSkl) folgen. Bei unmarkierter Abfolge werden sie durch das Subjekt und pronominale Kasuskomplemente (vgl. Stellung der Komplemente im Mittelfeld) besetzt:

Ung.:

(1a) Megint vissza fogja nekik adni?
(1b) Megint vissza fogja azt nekik adni?
(1c) Megint vissza fogja nekik adni azt?
(1d) Azt megint vissza fogja nekik adni?

(2a) Kevin bemutatta nektek?
(2b) Kevin bemutatta őt nektek?
(2c) Kevin őt bemutatta nektek?

An erster Stelle steht i. d. R. das Subjekt, danach das in Form eines Personalpronomens (PersP) realisierte Akkusativkomplement und an dritter Stelle das ebenfalls pronominale Dativ- oder Genitivkomplement. Diese interne Reihenfolge bleibt immer erhalten, auch wenn nur zwei Positionen besetzt sind. Ein nicht als Personalpronomen realisiertes Subjekt kann aber auch im Mittelteil, nach den im linken Innenrand stehenden pronominalen Akkusativ- oder Dativkomplementen stehen, was dann häufig eine (schwache) Änderung der Informationsstruktur zur Folge hat.

Das nominale Subjekt hat – wie im Deutschen – die Tendenz, am Satzanfang zu stehen. Das kann sogar auch bei der Entscheidungsfrage vorkommen (vgl. Beispiel 2). Ein wesentlicher Unterschied zwischen der deutschen und der ungarischen Wortstellung besteht darin, dass das Subjektpronomen und Akkusativpronomen im Ungarischen häufig nicht genannt werden, da sie morphologisch ausgedrückt werden (vgl. dazu Flexion der Pronomina). Dadurch wird der ungarische Satz kürzer. Gelegentlich muss aber das nominale Subjekt im weiteren Satzteil wieder genannt werden, um Eindeutigkeit zu verschaffen (c). Genitivkomplemente gibt es im Ungarischen nicht, die entsprechende Funktion wird auf eine andere Weise durch Endsuffix ausgedrückt (d). Außerdem kann noch festgestellt werden, dass im Gegensatz zum Deutschen im Ungarischen die Pronomina keine Linkstendenz haben; sie können im Satz je nach Inhalt unterschiedlich positioniert werden (vgl. 1b bis 1d und 2b und 2c). Das Personalpronomen im Dativ hat sogar seine unmarkierte Position unmittelbar vor dem verbum finitum, wenn das Verb keine Verbalpartikel hat oder kein anderes Element in Fokusposition steht:

(a) Károly neki adja a könyvet. vs. Károly odaadja neki a könyvet.
Károly gibt ihm das Buch.

(b) „Warum hast du es ihm nicht gesagt?“, konterte ich. [Fischer, Hella (2005): Teufels-Spiele. Föritz, S. 113]
Miért nem mondtad meg neki? vágtam vissza.

(c) Das Phantom [...] tauchte in den letzten noch verbliebenen Schatten unter. Aber zuvor gab Christine ihm noch den schlichten Goldring zurück, den es ihr als Zeichen seiner Liebe geschenkt hatte. [Mannheimer Morgen, 30.09.2000]
A fantom […] az utolsó még megmaradó árnyékban eltűnt. De Krisztina előtte még visszaadta neki azt az egyszerű aranygyűrűt, amit a fantom szerelme jeléül adott neki.

(d) Im Jahr 305 nach Christus wurde die Heilige Margareta hingerichtet. Vergangenes Wochenende gedachte man ihrer beim 28. Pfarrkirtag in Höflein an der Donau. [Niederösterreichische Nachrichten, 23.07.2008]
Krisztus után 305-ben végezték ki Szent Margitot. A múlt hétvégén emlékeztek meg róla a dunamenti Höfleinben a 28. búcsúnapon.

Der rechte Innenrand umfasst die drei Positionen (re 3-1), die unmittelbar vor dem rechten Satzklammerteil (rSkl) stehen. Supplemente, die als negative Satzadverbialia (neg. S-ADV, prototypisch die Negationspartikel nicht) realisiert werden, stehen vor Supplementen, die als Verbgruppenadverbialia (V-ADV) realisiert werden. Kontextspezifizierende (nicht quantifizierende) und modale S-ADV haben eine freiere Stellung und stehen v.a. im Mittelteil des Mittelfeldes. Quantifizierende S-ADV stehen hingegen nach den negativen S-ADV und vor den V-ADV. Direkt vor dem rechten Satzklammerteil stehen die Präpositivkomplemente (3) und die Nicht-Kernkomplemente (-KRN), z. B. Adverbialkomplemente (4) und die nicht-verbalen Teile von Nominalisierungsverbgefügen (5) (vgl. Stellung der Komplemente im Mittelfeld).

Ung.:

(3) Tom soha nem kért tőle segítséget.
(4) A könyveket nem tették rendesen a polcra.
(5) …, hogy pontosan egyensúlyban legyen.

(...), obwohl er zunächst sprachlos war.
(…), bár kezdetben szótlan volt.
"Wer kann denn überprüfen, ob es sich tatsächlich die Waage hält?" [Nürnberger Nachrichten, 17.02.1998]
Hát ki tudja megvizsgálni, hogy tényleg (III) tartja-e az egyensúlyt?
Ich habe mich damals kaum für meine Steuererklärungen interessiert.
Akkoriban alig (III) érdeklődtem az adóbevallásom iránt.
Wir haben danach lange Zeit in Köln gewohnt.
Azután hosszú ideig Kölnben laktunk.
Im März 1986 sind wir nicht wieder nach Landau, sondern nach Köln gezogen.
1986 márciusában már nem Landauba költöztünk, hanem Kölnbe.
Der DAX ist gestern sage und schreibe um 283 Punkte gefallen.
A DAX tegnap írd és mondd 283 ponttal (III) esett.

Im ungarischen Satz ist die Position des negativen Satzadverbials am sichersten: es steht immer unmittelbar vor dem verbum finitum (3 und 4) (s. dazu ausführlich Grammatische Aspekte der Wortstellung im Ungarischen). Steht das negative Satzadverbiale vor einem anderen Element, bezieht sich die Negation auf die nachfolgende Phrase, der eine Alternative gegenübergestellt werden kann (vgl. 4c und 4d). Die Elemente, die ohne Satzverneinung vor dem konjugierten Verb stehen (z.B. Verbalpartikel, nominales Akkusativobjekt ohne Determinativ, flektiertes Nomen als Direktivum (3a und 4a), werden bei Satzverneinung hinter das Verb gerückt. Das Verbgruppenandverbiale besetzt die Stelle vor dem nominalen Element (4b und 5).

(3) Tom soha nem kért tőle segítséget.
(3a) Tom segítséget kért tőle.
Tom hat ihn nie um Hilfe gebeten.

(4) A könyveket nem tették rendesen a polcra.
(4a) A könyveket a polcra tették.
Sie haben die Bücher ins Fach gelegt.
(4b) A könyveket rendesen a polcra tették.
Sie haben die Bücher ordentlich ins Fach gelegt.
(4c) A könyveket nem rendesen tették a polcra, (hanem össze-vissza).
Sie haben die Bücher nicht ordentlich, (sondern durcheinander) ins Fach gelegt.
(4d) A könyveket nem a polcra tették, (hanem az asztalra).
Sie haben die Bücher nicht ins Fach, (sondern auf den Tisch) gelegt.

(5) …, hogy pontosan egyensúlyban legyen.
..., damit es sich genau die Waage hält.

Wie im Deutschen besetzt das Prädikativkomplement (adjektivisch oder nominal) auch im ungarischen Satz die Stelle vor dem verbum finitum:

(…), bár kezdetben szótlan volt.
(...), obwohl er zunächst sprachlos war.

Apám a háborúban katona volt.
Mein Vater war im Krieg Soldat.

In der neueren Fachliteratur wird die Reihenfolge der nicht-verbalen Elemente im ungarischen Satz folgendermaßen angegeben (Kenesei 1992, 637ff, übersetzt von P.B.):

IIIIIIIVVVI
TopikPhrase mit is (= auch)Univers. QuantorFokus satzvern. nem (nicht) VerbPositionen hinter dem Verb

"Auf der zweiten Stelle nehmen außer den Phrasen mit is (= auch) u.a. Verneinungspronomen (z. B. senki = niemand), auf der dritten die Universalquantoren, Allgemeinpronomina (z. B. mindenki = alle), zwischen der dritten und vierten Stelle Phrasen mit csak (= nur), auf der vierten Fragepronomen und satzverneinendes nem (= nicht) Platz. Hinter dem Verb können alle Elemente erscheinen, die die ersten drei Stellen besetzen können." (Kenesei 1992, 637ff, vgl. auch É. Kiss 1992, 142ff, 148ff, 151ff, 173).

In den obigen Sätzen im Versteckabsatz sind die Universalquantoren mit (III) gekennzeichnet.

A gyerekek (I) tegnap is (II) sokat (III) játszottak.
Die Kinder (I) haben auch gestern (II) viel (III) gespielt.

IIIIIIIVVVI
Tegnapa gyerekek isminden filmetmeg-nézteka TV-ben.
[*Gesterndie Kinder auchalle FilmeVP-sahendem FS-in.]

Gestern haben sich auch die Kinder im Fernsehen alle Filme angesehen.

Mittelteil

Der Mittelteil des Mittelfeldes lässt sich nicht nach der Abfolge der dort vorkommenden Stellungseinheiten darstellen, weil sie ziemlich frei ist. Deshalb kann man zunächst nur das Inventar auflisten, das dort typischerweise stehen kann:

  • Abtönungspartikeln
  • Kasuskomplemente, die nicht als Personalpronomina realisiert werden
  • Satzadverbialia

Die einzelnen Reihenfolgebeziehungen werden in unterschiedlicher Stärke durch die in Stellung der Komplemente bzw. der Supplemente beschriebenden Stellungsklassen bestimmt.

Ung.:

(6) Hát a film tetszett a mamájának.
(7) …, mert ma biztosan orvoshoz kell mennie.
(8) Sajnos bizony nem találkoztam ott a házmesterrel.

Im folgenden Beispiel sind alle sechs Abfolgevarianten der Abtönungspartikel, des lokalen Satzadverbs und des Akkusativkomplements im Mittelteil möglich:

Leider habe ich ja dort den Hausmeister
ja den Hausmeister dort
dort den Hausmeister ja
dort ja den Hausmeister
den Hausmeister ja dort
den Hausmeister dort ja
nicht angetroffen.

Die Abfolge ist im Mittelteil – wie gesagt – sehr variabel. Im folgenden Beispiel können die Stellungseinheiten zwischen er und leiht nahezu unbegrenzt untereinander verschoben werden:

(9) ..., dass er morgen vielleicht seinem Freund das Auto leiht
(9) …, hogy holnap talán a barátjának adja kölcsön az autót.
(9') ..., dass er das Auto vielleicht morgen seinem Freund leiht
(9’) …, hogy talán holnap adja kölcsön az autót a barátjának.

Diese topologische Variabilität im Mittelteil des deutschen Satzes ist – wie in der ungarischen Wortstellung allgemein – auch bei diesen drei Stellungseinheiten (Abtönungspartikel – Lokaladverbial – Akkusativobjekt) aufzufinden. Sie können auch im Ungarischen beliebig verschoben werden, so ergeben sich sechs Wortstellungsvarianten:

Sajnos pedig ott a házmestert nem találtam.
Sajnos pedig a házmestert ott nem találtam.
Sajnos ott a házmestert pedig nem találtam.
Sajnos ott pedig a házmestert nem találtam.
Sajnos a házmestert pedig ott nem találtam.
Sajnos a házmestert ott pedig nem találtam.

Die modalen Satzadverbialia (hier: vielleicht) fokussieren bei diesen Umstellungen jeweils unterschiedliche Elemente und bewirken damit meist eine schwache Änderung der Informationsstruktur.

Dies funktioniert im Ungarischen genauso (vgl. 9 und 9’). Das modale Satzadverbiale talán/vielleicht kann sich in beiden Sprachen auf ein beliebiges Element beziehen, indem es diesem unmittelbar vorangeht:

(9’’) …, hogy holnap talán az autót adja kölcsön a barátjának.
..., dass er morgen seinem Freund vielleicht das Auto leiht.

(9’’’) …, hogy holnap talán ő adja kölcsön az autót a barátjának.
?..., dass morgen vielleicht er seinem Freund das Auto leiht.

In den ungarischen Sätzen ist es auch zu erkennen, dass das jeweilige Element mit dem vorangestellten modalen Satzadverbiale in Fokusposition, d.h. unmittelbar vor dem verbum finitum, steht.

Da der deutsche Satz durch zwei topologische Pole (lSkl und rSkl) in drei Felder, der ungarische Satz dagegen durch einen Pol in zwei Satzhälften geteilt wird, ist der Vergleich im Mittelfeld besonders schwer (Vgl. Pragmatische Aspekte der ungarischen Wortstellung und Grammatische Aspekte der Wortstellung im Ungarischen). Gewisse Tendenzen im Deutschen sind im Ungarischen gar nicht zu beobachten; z. B. die zwei Wortstellungsgesetze, die von Otto Behaghel (1932) erkannt wurden: 1. kürzere Elemente gehen den längeren voran und 2. das Wichtigere folgt meistens dem Bekannten. Zum ersten Gesetz kann man bemerken, dass im Ungarischen in vielen Fällen die Pronomina morphologisch am Verb ausgedrückt werden und deshalb gar nicht erscheinen. Aber selbst die kurzen pronominalen Formen müssen hier nicht den längeren nominalen vorangehen (vgl. oben 9’’’). Die markierten Elemente haben im Ungarischen eine andere Strukturierung als im Deutschen: Hier steht das Element mit der stärksten Betonung, d. h. jenes im Fokus, unmittelbar vor dem verbum finitum. Diesen Status haben z. B. die satzverneinende Partikel und das Fragepronomen; vor ihnen stehen die Universalquantoren, denen dann Phrasen mit is (auch) vorangehen; aber andere, weniger markierte Elemente können durch Elemente im Fokus hinter den ungarischen Verbalkomplex gerückt werden. Insofern kann man die drei deutschen Satzfelder nur einheitlich mit den zwei ungarischen Satzhälften vergleichen.

Stellung der Negationspartikel nicht

Hier geht es um die semantisch bedingten Stellungsregularitäten der Negationspartikel nicht. Die kommunikativ geregelten werden in Die Informationsstruktur des Mittelfelds beschrieben.

Die Position der Negation ist z. T. von Skopusverhältnissen abhängig, also vom jeweiligen semantischen Bezugsbereich, in anderen Fällen aber nicht. Skopusbestimmt ist die Position des satznegierenden nicht nach den Abtönungspartikeln und den Satzadverbialia sowie vor den Verbgruppenadverbialia:

AbpS-ADVV-ADV
(10) Na ist schon praktisch ... gerade bei Ausfahrten, [...] wo man das Wetterjaoftnichtperfekterwischt.
[www.golfcabrio.de/forum, gesehen am 18.06.2010]

Na hát éppen a kikocsikázásnál praktikus,

SubjunktAbpAkkObjS-AdvNegPartV-AdvVerbVPSubj
aholbizonya jó időtgyakrannemtökéletesencsípielaz ember.

Die relative Stellung zu den Komplementen und zu anderen Satzadverbialia ist nicht in gleicher Weise skopusabhängig. Sonst müsste nicht in seiner satznegierenden Funktion vor all diesen Satzkomponenten stehen. Neben dem generellen Geltungsbereich (Skopus) hat nicht einen spezifischen Wirkungsbereich, der durch seine Stellung und eine besondere Akzentuierung fokussiert wird. In dieser Funktion spricht man von kontrastierender Negation (vgl. Wortstellung und Akzentuierung, Änderung der Informationsstruktur).

Wenn kein spezieller Teil des Gesagten bzw. eine Komponente durch die kontrastierende Negation fokussiert ist, kann man annehmen, dass sich die Negation auf den ganzen Satz bezieht. Dieser unmarkierte Wirkungsbereich wird durch die Stellung von nicht auf der Position re3 gekennzeichnet (vgl. Beispiele 3, 4).

Obige Feststellungen für das Deutsche gelten auch im Ungarischen; die satznegierende Partikel bestezt die Fokusposition vor dem verbum finitum; bezieht sich die Negation jeweils nur auf einen Wirkungsbereicht, steht sie vor ihm, wobei diese ganze Einheit vor dem verbum finitum erscheint. Diesmal kann eine Alternative als Kontrast zur negierten Einheit genannt werden.

Im Gegensatz zum Deutschen bestehen aber im Ungarischen sowohl beim Satzadverbiale als auch bei Verbadverbiale jeweils zwei Möglichkeiten: der Negator kann dem Adverbial vorangehen oder er kann unmittelbar vor dem verbum finitum stehen; in diesem zweiten Fall rückt das Adverbiale hinter das Verb:

(11) A barátom jól tud németül.
Mein Freund kann gut deutsch.

(11a) A barátom nem tud jól németül.
Mein Freund kann nicht gut deutsch.

(11b) A barátom nem jól tud németül.
Mein Freund kann nicht gut deutsch.

(12) Gyakran megy moziba.
Er geht oft ins Kino.

(12a) Nem gyakran megy moziba.
Er geht nicht oft ins Kino.

(12b) Nem megy gyakran moziba.
Er geht nicht oft ins Kino.

Negation vor Verbgruppenadverbiale

Die skopusbestimmte Abfolge "nicht >> Verbgruppenadverbiale" ist besonders fest, z. B.:

(11) Der Monitor hat von Anfang an nicht einwandfrei funktioniert.
(11) A monitor kezdettől fogva nem működött kifogástalanul.
(12) Es hat einfach nicht mehr schön ausgesehen.
(12) Egyszerűen már nem nézett ki jól.
(12a) Egyszerűen már nem jól nézett ki.

Die Stellung des Präpositivkomplements mit dem Geld ist in den Beispielen (13, 13', 14) variabel. Die Abfolge von nicht und fest kann hingegen nicht umgekehrt werden (6'):

(13) Er hatte fest mit dem Geld gerechnet.
(13') Er hatte mit dem Geld fest gerechnet.
(13) Biztosan számított a pénzre.
(13a) A pénzre biztosan számított.

(14) Er hatte (nicht fest) mit dem Geld (nicht fest) gerechnet.
(14') *Er hatte fest nicht mit dem Geld gerechnet.
(14) Nem biztosan számított a pénzre.
(14’) Nem számított biztosan a pénzre.

Wird das Verbgruppenadverb aus Beispiel (14) aus dem engen Fokus der Negationspartikel verschoben, ist der Satz nur als kontrastierende Negation möglich:

(14'') (*)Er hatte nicht mit dem Geld fest gerechnet.

Übung: Negation vor Verbgruppenadverbiale

Die folgenden Beispiele zeigen, dass die Wortstellung auch Rückschlüsse auf den Supplementtyp zulässt. In (15) liegt einfach gemäß der oben formulierten Abfolgeregel als Adjektiv in der Funktion eines Verbgruppenadverbiales vor, in (15') ist einfach hingegen als Abtönungspartikel zu interpretieren.

(15) Was wir dort erlebt haben, lässt sich nicht einfachV-ADV beschreiben.
(15) Amit ott megéltünk, azt nem lehet egyszerűen (V-Adv) leírni.
(15') Was wir dort erlebt haben, lässt sich einfachAbp nicht beschreiben.
(15’) Amit ott megéltünk, azt egyszerűen (Abp) nem lehet leírni.
(15’’) Amit ott megéltünk, azt nem egyszerűen (V-Adv) lehet leírni, (hanem csak bonyolultan).
… das lässt sich nicht einfach, sondern nur umständlich, beschreiben.

Wie die obigen Beispiele zeigen, kommen im Ungarischen drei Varianten vor: in (15) und (15’’) ist egyszerűen/einfach ein Verbadverbiale, wobei die Stellungsvariante in (15’’) nur mit einem (möglichen) Kontrast vorstellbar ist. Die Abtönungspartikel in (15’) kann nur vor dem fokussierten Negator platziert sein.

Kernkomplemente vor Negation

In der Regel stehen Kernkomplemente vor nicht (16-19):

(16) Da die Regierung dem Parlament den Gesetzesentwurf nicht rechtzeitig übermittelt hat, ...
(16) Mert a kormány a parlamentnek a törvénytervezetet nem időben továbbította, …
(16’) Mert a kormány a parlamentnek a törvénytervezetet nem továbbította időben, …
(16’’) Mert a kormány a parlamentnek nem továbbította időben a törvénytervezetet, …
(17) Ich glaube, dass diese Annahmen einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand halten werden.
(17) Azt hiszem, hogy ezek a feltevések nem állják ki a tudományos vizsgálat próbáját.
(18) ... weil auch längeres Lagern diesen Früchten nicht schadet.
(18) …mert a hosszabb ideig tartó tárolás sem árt ezeknek a gyümölcsöknek.
(18’) …mert ezeknek a gyümölcsöknek a hosszabb ideig tartó tárolás sem árt.
(19) ... obwohl diese Regelung für diese Gruppe der Geschädigten nicht zutrifft.
(19) … bár ez a szabályozás nem vonatkozik a károsultaknak erre a csoportjára.

Davon ausgenommen sind die Präpositivkomplemente (Kprp), deren Grundposition i. d. R. am äußersten rechten Innenrand anzusetzen ist (vgl. (3) oben). Allerdings können bestimmte Kprp, abhängig von der Stärke der Bindung an das Verb, auch im Mittelteil, d. h. vor nicht stehen (13, 13', 14).

Nicht-Kernkomplemente (bzw. nicht-verbale Teile von Nominalisierungsverbgefügen) sind enger an die Bedeutung des Vollverbs gebunden und stehen deshalb (bei realisierter rechter Satzklammer zusammen mit der infiniten Form des Vollverbs) nach nicht. Die Voranstellung von nicht liefert also auch einen Hinweis auf den Status des folgenden Komplements.

Wie bereits gesehen und auch bei den obigen Beispielen ersichtlich, steht das satzverneinende nem im Ungarischen meistens nicht vor nominalen Komplementen, sogar auch nicht vor Nomina von Nominalisierungs- oder Funktionsverbgefügen:

A színdarab tegnap nem került bemutatásra.
Das Schauspiel ist gestern nichtzur Aufführung gekommen.

Der Status des Komplements legt allerdings nicht immer zwingend eine bestimmte Abfolge fest. In den folgenden Belegen stehen nicht-verbale Teile von Nominalisierungsverbgefügen oder Phraseolexemen jeweils vor der Negation:

Weil die Zeit knapp ist, kann Karl Partsch den Mund nicht halten, [...]. [Zeit, 7.2.1986, 77]
Mert rövid az idő, Karl Partsch nem tudja a száját tartani.

[...], indes verlangt die Partei die Einordnung in Kooperationen, damit sie die Kontrolle nicht verliert. [Zeit, 14.2.1986, 10]
[…], eközben a párt a kooperációkba való beosztást követeli, nehogy elveszítse a kontrollt.

[...] die auch ihnen anhaftenden Schwierigkeiten der Neuen Heimat können den Sozialdemokraten den Schlaf nicht rauben. [Zeit, 28.2.1986, 6]
Az új haza őket is megterhelő nehézségei nem tudják elvenni a szociáldemokraták álmát.

Allerdings ist hier immer auch die umgekehrte, unmarkierte Abfolge möglich, sie ist auch die erwartbare. Neben syntaktischen und informationsstrukturellen können auch rhythmische Präferenzen (als Phänomen der Intonation) eine Rolle spielen.

Negation vor quantifizierenden Ausdrücken

Bei Sätzen mit einem quantifizierenden Ausdruck wie alle, jeder, oft, genug, überall – sowohl in Komplement- wie in Supplementfunktion – muss nicht vor diese den quantifizierenden Ausdruck enthaltende Phrase gestellt werden, wenn der gesamte Restsatz im Skopus der Negation liegen soll:

(20) Ein internationaler Vergleich zeigt, dass nicht mehr alle NATO-Partner auf Wehrpflichtarmeen bauen. [Mannheimer Morgen, 1.4.1987, 4]
(20) Nemzetközi összehasonlítás mutatja, hogy már nemminden NATO-tagállam épít hadkötelesekből álló seregre.
(21) Leider begegnete ihnen solches Glück nicht oft. [Zeit, 4.4.1986, 81]
(21) Ilyen szerencsével sajnos nem gyakran találkoztak.
(22) Die Gleichberechtigung ist noch nicht auf allen Feldern erreicht. [Mannheimer Morgen, 8.1.1987, 2]
(22) Az egyenjogúságot még nemminden területen értük el.

Ein entsprechendes nicht-quantifizierendes Supplement stünde vor der Negation:

(22') Die Gleichberechtigung ist auf diesem Feld noch nicht erreicht.
(22’) Az egyenjogúságot ezen a területen még nem értük el.

Der Negator von quantifizierenden Ausdrücken steht – wie im Deutschen – auch im Ungarischen vor der das quantifizierende Element enthaltenden Phrase.

Zusätzliche Literatur: É. Kiss (1992), Kenesei (1992)

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