Adjunktorphrasen

Adjunktorphrasen sind nicht generell nachfeldfähig. Typisch ist ihre Nachfeldstellung allerdings in Vergleichsstrukturen und zwar hauptsächlich als Modifikator in Phrasen, deren Bezugselement bestimmte Typen von Adjektiven oder Adverbien ist: Das sind steigerbare Adjektive wie schön, kalt, einige quantifizierbare Adjektive und Adverbien wie wenig, mehr, oft sowie Ausdrücke, die Gleichheit thematisieren wie so, solche, andere, derselbe. Bedingung ist dabei, dass der Kopfausdruck im Mittelfeld steht.

Die westlichen Länder, allen voran aber das IOC, müssen Peking stattdessen unmissverständlich zu verstehen geben, dass der Konflikt in Tibet anders zu lösen ist als mit Panzern und Maschinengewehren.
(Mannheimer Morgen 18.3.2008, 2)

Während die Fans auf den Tribünen noch in Münchener WM-Stimmung schwelgten, sorgten die Tschechen für das 1:0, bei dem die uneigennützige Vorarbeit von Jan Koller sogar schöner war als der Abschluss von Libor Sionko.
(Hannoversche Allgemeine 18.10.2007, 29)

Während die Menschen auf zugefrorenen Seen und Teichen herumschlittern und sich zehnmal so oft die Knochen brechen wie sonst im Winter,geht den Fischen unterm Eis die Luft aus.
(die tageszeitung 15.2.2010, 20)

Stehen die Kopfausdrücke im Vorfeld, ist die direkte Nachstellung der als-- und wiePhrase die Regel. Die Stellung im Nachfeld ist meist markiert.

So schön wie heute ist es lange nicht gewesen.
So schön ist es lange nicht gewesen wie heute.

So oft wie mein Bruder bin ich nicht in Tunesien gewesen.
So oft bin ich nicht in Tunesien gewesen wie mein Bruder.

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Autor(en)
Klaus Vorderwülbecke
Bearbeiter
Elke Donalies
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