Termsatzeinleitende W-Elemente
W-Termsätze werden durch folgende W-Elemente eingeleitet, die jeweils spezifische Gegenstandssorte anzeigen:
| W-Element | Gegenstandssorte |
| W-Pronomen: | |
| Formen von wer, ggf. mit einer Präposition, z. B. mit wem | Personen |
| was, ggf. mit einer Präposition, bzw. W-Präpositionaladverbien, z. B. womit | nicht-personale Gegenstände |
| W-Artikel: | |
| Formen von welch-, was für ein, wieviel | Personen und nicht-personale Gegenstände |
| W-Adverbien: | |
| wo, wohin, woher | Orte |
| wann | Zeitintervalle |
| weshalb, warum, wieso | Gründe, Ursachen |
| wie | Art und Weisen, Modalitäten |
Bei wo wird die Beschränkung auf Orte häufig überschritten. Dabei kann wo
- einen generellen situativen Bezug herstellen, der je nach Kontext eine temporale, kausale oder konzessive Spezifizierung erfahren kann:
(1) Nach Hitler haben wir immer gesagt, so etwas dürfte nicht wiederkommen,
und wo es nun kommt, merken es manche nicht.
(Zeit, 5.2.1993, 14)
(2) Vielleicht findet sich ja noch ein Platzerl für Rock, Pop, Musical und Jazz, wo doch jetzt alles umgebaut wird? (Oberösterreichische Nachrichten, 22.12.2000, Ab 2005 feiern die Eferdinger Bürger im neuen Stadtsaal)
(3) Warum also werden Israel unilaterale Schritte anempfohlen, wo doch immer bei einem derart festgefahrenen Konflikt beide Seiten nachgeben müssen? (Berliner Zeitung, 25.11.2000, 9)
(2) Vielleicht findet sich ja noch ein Platzerl für Rock, Pop, Musical und Jazz, wo doch jetzt alles umgebaut wird? (Oberösterreichische Nachrichten, 22.12.2000, Ab 2005 feiern die Eferdinger Bürger im neuen Stadtsaal)
(3) Warum also werden Israel unilaterale Schritte anempfohlen, wo doch immer bei einem derart festgefahrenen Konflikt beide Seiten nachgeben müssen? (Berliner Zeitung, 25.11.2000, 9)
- vor allem substandardsprachlich ohne Rücksicht auf die Gegenstandssorte Relativsätze einleiten:
(4) Rechtsextremismus ist ein permanentes Problem, wo ständig
gegengesteuert werden muss.
(taz, 24.08.2000, 19)
(5) Die Leute, wo viel Geld haben, sind immer geizig.
(5) Die Leute, wo viel Geld haben, sind immer geizig.
Termsatzeinleitende W-Pronomen können zusammen mit Präpositionen Präpositionalphrasen bilden:
(6) Es interessiert mich nicht, mit wem du deine Freizeit
verbringst.
(7) Ich frage mich, an was du gerade denkst.
(7) Ich frage mich, an was du gerade denkst.
Synthetische Formen mit einem W-Präpositionaladverb sind nur bei nicht-personalem Bezug möglich:
(7a) Ich frage mich, woran du gerade denkst.
Sie werden dann standardsprachlich auch bevorzugt.
W-Artikel bilden zusammen mit einem Nomen bzw. einer Nominalgruppe Nominalphrasen:
(8) Es interessiert mich nicht, was für eine Frau das war.
(9) Ich frage mich, welche aufregende Geschichte er uns heute erzählt.
(9) Ich frage mich, welche aufregende Geschichte er uns heute erzählt.
Solche Nominalphrasen können wiederum als Teile von termsatzeinleitenden Präpositionalphrasen erscheinen:
(10) Es interessiert mich nicht, mit was für einer Frau du deine
Freizeit verbringst.
(11) Ich frage mich, an welche aufregende Geschichte du gerade denkst.
(11) Ich frage mich, an welche aufregende Geschichte du gerade denkst.
Das W-Adverb wie kann als Teil einer Adverb- oder Adjektivphrase erscheinen:
(12) Es hat ihn überrascht, wie plötzlich sie ihre Meinung
geändert hat.
(13) Ich weiß nicht, wie lange ich ihn nicht mehr gesehen habe.
(13) Ich weiß nicht, wie lange ich ihn nicht mehr gesehen habe.
