Satz
Also hab ich mich wirklich aufgeregt, wie <<sich <die Kerstin> <eine Vespa gekauft hat>>. ↓
A: Was ist passiert?
B: <<Der Papst> ist gestorben>.
<<Peter> kommt>.
<Peter <kommt>>.
<Manfred <trinkt>>.
<Eisen <rostet>>.
<Geld <stinkt> nicht>.
<Jockel <kocht>>.
<<Jockel> kocht>.
Hauptsätze
Hauptsätze können relativ zu ihrer Umgebung akzentuiert werden. Die meisten können allerdings nicht mit einem einzigen Akzent zu einer Akzentdomäne gemacht werden, sondern enthalten zwei Akzente und zwei Intonationsphrasen, nämlich den Subjektausdruck und den maximalen Prädikatsausdruck.
Strukturell einfache Sätze bilden in der Regel nur eine einzige Intonationsphrase. Man kann annehmen, dass die enge Nachbarschaft zweier Gewichtungsakzente - ohne intervenierende Phrase - den schwächeren unterdrückt.
Martha ist gekommen.
Martha ist später gekommen.
Martha ist wohl gekommen.
Ist das Subjektkomplement im Vorfeld hervorgehoben, etwa bei Thematisierung oder Kontrastierung, so wird der Satzrest nicht akzentuiert. Ist es nicht hervorgehoben, wird es intonatorisch in den Restsatz integriert. Das Vollverb bzw. der letzte Verbteil erhält als Exponent der Domäne Satz den Akzent.
<<Die Sterne> glitzern>.
<<Der Baum> wird gleich gefällt>.
<<Das Telefon> läutet>.
<Peter <kommt> wahrscheinlich>.
<Das Baby <weint>>.
<Ria <will einschlafen>>.
<Der Hund <bellt>>.
<Du <lachst> noch>.
<<Du Dummkopf> <lachst auch noch>>.
Untersätze
Untersätze können stets, auch wo sie intonatorisch und strukturell integriert sind, einen eigenen Gewichtungsakzent erhalten.
Eine Phrase mit restriktivem Relativsatz wird - als intonatorische Einheit - in der Weise akzentuiert, dass dieser Relativsatz den stärksten Akzent erhält und gegebenenfalls ein deiktisches Determinativ einen gleich starken oder um eine Stufe abgesenkten Akzent bekommt.
Es handelt sich <um dasjenige Buch, das sie verloren hat. > ↓
Appositive und weiterführende Relativsätze werden unabhängig akzentuiert, bilden also jeweils eigene Intonationsphrasen.
Die Domäne des lokalen Gewichtungsakzents ist die akzentuierte Silbe oder maximal das Wort, dessen Teil die Nukleussilbe ist. Konstituiert das Wort allein eine Phrase, können wir von einem Grenzfall des kompositionalen Gewichtungsakzents sprechen. Kann das akzentuierte Wort auch als Exponent für eine kompositionale Akzentuierung verstanden werden, ergibt sich eine Mehrdeutigkeit. Es versteht sich nach den dargestellten Regularitäten, dass ein Substantiv mit Gewichtungsakzent für unterschiedliche Verständnisweisen am anfälligsten ist.
lokal | Ich traf den Freund meiner <Schwester>. |
kompositional | Ich traf den Freund <meiner Schwester>. |
kompositional | Ich traf <den Freund meiner Schwester>. |
kompositional | Ich <traf den Freund meiner Schwester>. |
Eine akzentuierte Einheit im Kontext von Einheiten, die auf einer der Akzenthierarchien höher angesiedelt sind, muss lokal akzentuiert sein.
Sind zwei Ausdrücke gleich stark akzentuiert, die zu ein und derselben einfachen oder komplexen Phrase gehören, so ist diese Phrase als Akzentdomäne ausgeschlossen.
Als Faustregel für Phrasen kann man formulieren, dass die potenzielle Akzentdomäne um so größer sein kann, je weiter rechts der Gewichtungsakzent platziert ist.
diese <umwerfend> komische Truppe aus Berlin
diese <umwerfend komische> Truppe aus Berlin
<diese umwerfend komische Truppe> aus Berlin
<diese umwerfend komische Truppe aus Berlin>
Vielfach entscheidet der Kontext eindeutig über die Akzentdomäne. Im folgenden Beispiel ist die kontrastierte Position mit der Präpositionalphrase in Ihrer Wohnung gegeben.