Deiktisches Adverb

Viele Adverbien haben deiktische Funktion: als lokaldeiktische (dt. z. B.: da, dort, hier, hierhin, dorthin, hierher, dorther; ung. z. B.: ott, itt, ide, oda, innen, onnan) oder temporaldeiktische (dt. z. B.: jetzt, einst, dann, heute, vorgestern, ung. z. B.: most, egykor, akkor, ma, tegnapelőtt). Adverbien konstituieren "örtliche" oder "zeitliche" Verweisräume, auf welche und in welchen "gezeigt" wird. Sie können rede- bzw. textdeiktisch der thematischen Fortführung dienen, das heißt, sie können im Text auf eine schon erwähnte Information zurück verweisen oder eine später zu erwähnende Information andeuten. Insofern können Adverbien eine ähnliche Textfunktion ausüben wie die Pronomina, morphologisch gesehen sind sie aber nicht flektierbar und können nominale Kategorien nicht aufnehmen. Während Pronomina Nominalphrasen ersetzen können, dienen Adverbien häufig als Stellvertreter für Präpositionalphrasen im Deutschen oder Nominalphrasen mit adverbialen Suffixen bzw. mit Postpositionen im Ungarischen:

der Studenter; der, jemand, irgendwer usw.; a hallgató ő, ez, valaki usw.
auf dem Tischdort; vor zwei Tagenvorgestern usw.; az asztalonott; két nappal ezelőtttegnapelőtt

Weitere Beispiele:

Die Pädagogin führte die Gäste gestern durch das Schulgebäude, dort staunten sie vor allem über die Küche [...] [Mannheimer Morgen, 11.03.2005]

"Eine Bekannte hat mich hierhin vermittelt, jetzt komme ich bereits zum zweiten Mal", erzählt sie. [Rhein-Zeitung, 01.09.1997]

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