Restriktivsätze mit außer dass / wenn

Als Restriktivsätze werden Sätze bezeichnet, mit denen die Gültigkeit einer Aussage beschränkt wird. Sie werden im Allgemeinen den modusmodifizierenden Nebensätzen zugeordnet. Bei außer-dass- und außer-wenn-Sätzen sind allerdings verschiedene Verwendungen mit jeweils unterschiedlichen Bezugsbereichen erkennbar, die eine Einordnung als kategorienvariable Nebensätze nahelegen.

Außer-dass-Sätze

Außer-dass-Sätze können verwendet werden:

• in Kombination mit einem allquantifizierenden Ausdruck als Teil eines Komplementes:

Neben dass kommen hier auch - in Abhängigkeit vom regierenden Ausdruck - ob sowie W-Elemente vor:

Allquantifizierende Ausdrücke alles, kein- und nichts regieren hier außer, das Verb/Nomen regiert den Termsatz mit dass, ob oder W-Element. Möglich ist eine Ersetzung von außer durch als unter den Bedingungen, die auch für Vergleichssätze gelten:

In obigen Fällen ist der Negationsausdruck + außer prinzipiell ersetzbar durch nur:

• in Kombination mit nichts oder alles in Bezug auf den ganzen Obersatzrest:

Eine Umformung mit nur ist hier nicht möglich:

• als peripherer Konfrontativsatz

Die Gültigkeit der Aussage wird durch den Nebensatz nicht eingeschränkt, vielmehr handelt es sich um eine additive Verwendung von außer, die eine Interpretation des Nebensatzes als peripherer Adverbialsatz nahelegt.

Außer-wenn-Sätze

Außer-wenn-Sätze können interpretiert werden:

• als Verbindung von außer und der hypothetisch-konditionalen Verwendungsweise von wenn

In der Regel ist diese Kombination paraphrasierbar durch wenn nicht bzw. die Verbindung es sei denn dass:

• als Modusmodifikation

Außer wenn ist paraphrasierbar durch 'wenn man einmal von dem Fall absieht, wenn/dass':

Hier ist außer wenn nicht einfach durch wenn nicht substituierbar.

Statt außer wenn kann in der Nachfeldposition auch ein Verbzweitsatz gebraucht werden, der durch den Konjunktoraußer eingeleitet ist.