W-Pronomen

Polnisch: zaimek pytajny

W-Pronomen im Überblick

Das Charakteristikum der W-Pronomina wer, was, welch- ist ihre systematische Polyfunktionalität: sie dienen als Interrogativ-Elemente zur Bildung von Ergänzungsfragen (Was bedeutet das? poln. Co to znaczy?) und Nachfragen (Das bedeutet was? To znaczy co?), sie fungieren als Einleite-Elemente von W-Sätzen (Ich weiß nicht, was es bedeuten soll. Nie wiem, co to ma znaczyć. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Czego się Jaś nie nauczył, tego Jan nie będzie umiał.), können indefinite Mengen bezeichnen (Da sind noch welche. Tu są jeszcze jakieś. Psst, ich hab was gehört) und treten in Exklamativen auf (Was das Hänschen nicht schon alles kann! Czegóż to Jaś już nie umie!). W-Pronomina dienen ferner der Bildung von Relativsätzen (Die Person, welche er am 13. Dezember gesehen hat, ... Osoba, którą widział 13. grudnia…).

andere Bezeichnungen und Zuordnungen

Interrogativ-Pronomen, Frage-Pronomen, W-Relativpronomen; in den polnischen Grammatiken werden diese Pronomina entweder getrennt als Frage-Pronomen (poln. zaimek pytajny) und Relativ-Pronomen (zaimek względny) oder als eine Klasse Frage-/Relativ-Pronomen (zaimek pytajno-względny) zusammengefasst.

Bestand

wer (kto), was (co), welch- (który, która, które //którzy oder jaki, jaka, jakie//jacy)

morphologische Eigenschaften

Wer und was sind nach dem Merkmal Belebtheit differenziert: Wer verweist auf Belebtes, was auf unbelebte Objekte und Sachverhalte.

+ belebt - belebt
NOMINATIVwer (kto)was (co)
AKKUSATIVwen (kogo)was (co)
DATIVwem (komu)wem (czemu)
GENITIVwessen (kogo)wessen (czego)
INSTRUMENTAL(z) kim(z) kim
LOKATIVo kimo czym

Die Formen des W-Pronomens welch- sind identisch mit denen des gleichlautenden W-Artikels, der Genitiv ist ungebräuchlich. Die polnischen Formen von który, która, które //którzy und jaki, jaka, jakie//jacy sind adjektivischen Typs.

syntaktische Eigenschaften

Bei der Verwendung in einer Ergänzungsfrage steht das W-Pronomen im Vorfeld eines Verbzweitsatzes, bei Nachfragen im Mittelfeld. Beim W-Satz und beim Exklamativ steht es an der Spitze eines Verbletztsatzes; beim Exklamativ kommen zusätzliche formale Kriterien wie Kontrastakzent (großer tonaler Umfang besonders am Äußerungsende) oder bestimmte Partikeln hinzu.

Ergänzungsfrage:Was hast du gemacht?
Nachfrage:Du hast was gemacht?
W-Satz:Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Ich würde gerne wissen, was du gemacht hast.
Exklamativ:Was du nicht schon alles gemacht hast!

W-Pronomina sind nur sehr eingeschränkt zu komplexen Phrasen ausbaubar: was zum Teufel, wer um alles in der Welt, wer von euch.

semantische und funktionale Eigenschaften

In der Frageverwendung erfragt das W-Pronomen eine oder mehrere Personen, ein oder mehrere Objekte oder einen oder mehrere Sachverhalte, die vom Sprecher nicht näher identifizierbar sind, deren Identifizierung er aber vom Adressaten erwartet. Das W-Pronomen markiert in der Ergänzungsfrage ein Wissensdefizit, das der Adressat auffüllen soll. In der Funktion als Relativ-Elemente schließen die W-Pronomina einen Relativsatz, also eine Spezifikation eines Gegenstands oder Sachverhalts, an.

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