Definiter Artikel

ung. határozott névelő

definiter Artikel im Überblick

Der definite (bestimmte) Artikel der/die/das // die fungiert als Determinierer eines Nomens und bildet mit diesem eine Nominalphrase. Er greift aus einer mehr oder weniger unbestimmten Menge von Elementen ein bestimmtes Element (im Plural: mehrere bestimmte Elemente) heraus.
Der definite Artikel flektiert nach Genus (im Singular), Numerus und Kasus und korrespondiert dabei mit dem nachfolgenden Nomen.

andere Bezeichnungen

bestimmter Artikel, definites Determinativ

Beispiele

Es waren einmal drei Brüder. Der älteste ging bei einem Tischler in die Lehre. Er ...

Definiter Artikel im Ungarischen

Der definite Artikel a (vor konsonantisch anlautenden Wörtern) bzw. az (vor vokalisch anlautenden Wörtern) drückt wie im Deutschen Bestimmtheit, Bekanntheit bzw. Individualisierung aus. Er steht ebenfalls vor dem Nomen und bildet mit diesem eine Nominalphrase. Der größte Unterschied im Vergleich zum Deutschen ist, dass der bestimmte Artikel stets unverändert bleibt.

A levelet(Akk.)az igazgató (Nom.) küldte. - Den Brief hat der Direktor geschickt. (Forgács (2007: 228))

Als weiterer Unterschied gilt, dass der bestimmte Artikel des Ungarischen auch mit dem Demonstrativ- und Personalpronomen auftreten kann (s. dazu Demonstrativ-Artikel und Possessiv-Artikel).

morphologische Eigenschaften

Der definite Artikel flektiert nach Genus (im Singular), nach Numerus und Kasus.

MASKULINNEUTRUMFEMININPLURAL
NOMINATIVder Mann das Kind die Frau die Leute
AKKUSATIVden Mann das Kind die Frau die Leute
DATIVdem Mann dem Kind der Frau den Leuten
GENITIVdes Mannes des Kindes der Frau der Leute

Der definite Artikel a/az bleibt in jeder Verwendung unverändert.

syntaktische Eigenschaften

Der definite Artikel bildet zusammen mit einem Nomen eine Nominalphrase. Er dient vor allem der Kasusmarkierung der Nominalphrase.

Der definite Artikel regiert schwache Flexion bei einem nachfolgenden attributiven Adjektiv oder einem nachfolgenden nominalisierten Adjektiv bzw. Partizip.

DEFINITER ARTIKEL +
SCHWACH FLEKTIERTES ADJEKTIV
INDEFINITER ARTIKEL +
STARK FLEKTIERTES ADJEKTIV
das große Gelächter (ein) großes Gelächter
der dumme Scherz (ein) dummer Scherz
das Übrige(ein) Übriges
der Angeklagte(ein) Angeklagter
die AngeklagtenAngeklagte (Pl.)

Der definite Artikel verschmilzt unter bestimmten Kontextbedingungen häufig mit einer nachfolgendem Präposition, z. B.:

bei dativischen Formen: am, beim, im, vom, zum, zur
bei akkusativischen Formen: ans, ins, aufs

In bestimmten Fällen müssen verschmolzene Formen stehen (z. B.zum Essen, am 27. Mai, am Rhein). Einige unverschmolzene Kombinationen (z. B. an dem, in das) sind selten. In der gesprochenen Sprache werden auch Formen verschmolzen, die schriftspachlich seltener auftreten (z. B. übern, überm, übers, untern, unterm, unters etc.).

Wie im Deutschen bildet der definite Artikel mit dem Nomen auch im Ungarischen eine Nominalphrase, wegen der Unflektierbarkeit des Artikels gibt es jedoch keinerlei Kongruenz zwischen dem Kopf der Nominalphrase und dem Artikel.

Der definite Artikel beeinflusst die Konjugation des Verbs, indem er stets die objektive Konjugation fordert (vgl. Keszler/Lengyel (2008: 111)).

A filmet nézi.
Er/Sie sieht sich den Film an.

Egy fát néz.
Er/sie betrachtet einen Baum.

semantische und funktionale Eigenschaften

Der definite Artikel stellt in Verbindung mit einem Nomen eine Determination dar. Mit dem definiten Artikel wird ein Element - bzw. im Plural ein Kollektiv von Elementen - aus einem situativ oder kontextuell vorgegebenen Bereich herausgegriffen.

Anders als im Deutschen kann der bestimmte Artikel des Ungarischen im Plural auch bei allgemeinen Aussagen auftreten. In solchen Fällen stehen deutsche Nominalphrasen ohne Artikel.

A politikusok is csak emberek.
Politiker sind nun mal auch Menschen.
(Forgács (2007: 228))

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