Quantifikativ-Artikel
Bestand
all-, einig-, etlich-, irgendein-, irgendwelch-, jed-, jedwed-, kein-, manch-, mehrer-
Beispiele
Andere Bezeichnungen und Zuordnungen
(adjektivisches) Indefinit-Pronomen, Indefinitnumerale, quantifizierendes Determinativum (Zifonun et al. 1997), Schätzartikel.
Das Pendant bei den Pronomina ist das Quantifikativ-Pronomen. Mitunter werden Zahlwörter unter dieser Klasse angeführt; wir betrachten diese aber als Adjektive. Uneinheitlich gehandhabt wird auch die Abgrenzung zu den Indefinit-Pronomina.
Morphologische Eigenschaften
Die Quantifikativ-Artikel flektieren wie die Possessiv-Artikel nach Numerus, Kasus und im Singular auch nach Genus. Die nicht flektierende Form manch wird als Prädeterminativ verwendet: manch ein Mädchen. Jed- hat keine Pluralformen, mehrer- keine Singularformen. All-, einig- und etlich- determinieren im Singular nur Substanzausdrücke: etliches Papier, in etlicher Verwirrung, alles Gute, alles bayerische Bier, mit einigem guten Willen, einiger Aufwand.
MASKULIN | NEUTRUM | FEMININ | PLURAL | |
NOMINATIV | jeder Mann kein Mann | jedes Kind kein Kind | jede Frau keine Frau | -- keine Leute |
AKKUSATIV | jeden Mann keinen | jedes Kind keines | jede Frau keine | -- keine Leute |
DATIV | jedem Mann keinem Mann | jedem Kind keinem Kind | jeder Frau keiner Frau | -- keinen Leuten |
GENITIV | jedes/en Mannes keines Mannes | jedes/en Kindes keines Kindes | jeder Frau keiner Frau | -- keiner Leute |
Syntaktische Eigenschaften
Der Quantifikativ-Artikel bildet zusammen mit einem Nomen eine Nominalphrase. Quantifikativ-Artikel regieren bei einem nachfolgenden Adjektiv schwache Flexion; es gibt aber bei einigen Artikeln und bei einigen Formen vor allem im Genitiv synchrone Schwankungen in Form und Rektionseigenschaften, was auf unklare Abgrenzung zwischen Adjektiv- und Artikel hindeutet. Ein Grenzfall ist beispielsweise beide.
Semantische und funktionale Eigenschaften
Der Quantifikativ-Artikel determiniert ein Nomen, indem er aus dem mit dem Nomen gegebenen Denotatbereich ein Teil herausgreift oder den gesamten Bereich selegiert. Im Fall von kein- ist mit der determinierenden Funktion noch Negation verbunden.