Konsekutivsätze

Konsekutiven Verhältnissen liegen Regularitäten zugrunde, die nach dem Konditionalschema rekonstruiert werden können. Wie auch in Kausalgefügen wird zusätzlich der Anspruch auf Faktizität der Voraussetzung, des Antezedens, erhoben. Allerdings sind Antezedens und Konsequens in Konsekutivgefügen in umgekehrter Weise auf Obersatzrest und Untersatz verteilt: Der Nebensatz liefert das Konsequens, der Obersatzrest das Antezedens, vergleiche etwa:

(1) Es herrschte Frost, sodass die Rohre platzten. (konsekutiv)

gegenüber

(1a) Die Rohre platzten, weil Frost herrschte. (kausal)

Jedoch können Konsekutivgefüge nicht immer als Umformungen von Kausalgefügen verstanden werden.

Typische Einleitungselemente sind:

Gelegentlich werden auch reine dass-Sätze konsekutiv verwendet. Der konsekutive dass-Satz kann auch von genug regiert werden. Schließlich kann ohne dass im Sinne von so ... dass nicht verwendet werden.

Zu kontrafaktischen Konsekutivsätzen

Konsekutive Sätze stehen im Nachfeld (sodass-Sätze) wie in (2) bzw. nach allen anderen Elementen der Satzkomponente, deren Teil sie bilden wie in (3):

(2) Durch das Kühlen werden die Mikroorganismen in ihrem Wachstum gehemmt, sodass die Milch länger frisch bleibt.
(3) So große Portionen, dass sie platzten, aßen sie. (Der dass-Satz ist Teil der Adjektivphrase, die wiederum Teil des Akkusativkomplements ist.)

Die Nachstellung der Konsekutivsätze bildet ikonisch das Nacheinander von Ursache und Wirkung bzw. Aussage und Folgerung ab.

Weitere Beispiele

sodass

(4) Hoffentlich regnet es nicht, sodass wir den Ausflug auch machen können.

so ... dass

- so modifiziert das Verb:

(5) Wir müssen den Werbetext so strukturieren, dass die Vorteile des Produktes sofort ins Auge springen.

- so als Teil einer Adjektiv- oder Adverbphrase:

(6) Hoffentlich regnet es nicht so stark, dass wir den Ausflug nicht machen können.
(7) Hoffentlich regnet es nicht so sehr, dass wir den Ausflug nicht machen können.

solch(-)/derartig(-) ... dass

- solch-/ derartig- als Teil einer Nominalphrase

(8) Er hatte solche Bauchschmerzen, dass er beschloss, zu Hause zu bleiben.
(9) Der auffahrende Pkw schlug mit einer derartigen Wucht gegen den Pkw der Geschädigten, dass sie mit dem Kopf die Frontscheibe zerbrach.

- solch/derart(ig) als Adjektivmodifikator in einer Nominalphrase:

(10) Er begründete seine Theorie mit solch abstruser Logik, dass man wirklich nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll.
(11) Es ist unmöglich, derart(ig) intelligente Abwehrsysteme zu schaffen, dass jeder Angriff verhindert werden kann.

zu ... als dass

(12) Kein Thema ist zu lächerlich, kein Anlaß zu gering, als daß sich daraus nicht politisches Kapital schlagen ließe. (Mannheimer Morgen, 31.5.1985, 32)

dass

(13) Sie hat das Radio aufgedreht, dass alle Nachbarn sich beschwerten. (gesprochene Sprache)

genug (...) dass

(14) Leider ist sie zwar laut genug, daß man sie hören kann, aber wiederum nicht so laut, daß man auch verstehen kann, was sie zu sagen hat (...). (Zeit, 27.9.1985, 73)
(15) 50 Projekte sind uns Erfahrung genug, dass wir auch Ihr Projekt erfolgreich zum Ziel bringen können.
(15a) 50 Projekte sind uns genug Erfahrung, dass wir auch Ihr Projekt erfolgreich zum Ziel bringen können.

ohne dass

(16) Er hat immer sehr viel riskiert, ohne dass er es ein einziges Mal hätte bereuen müssen.

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