Thematisch verwandte Bezeichnungen:
Koordination ist wie Einbettung und Subordination ein Verfahren zur Bildung komplexer Sätze. Dabei ist die Identität der syntaktischen Funktion der koordinierten Ausdrücke das entscheidende Charakteristikum.
Koordination erlaubt, auf ein und derselben Stufe der hierarchisch-syntaktischen Struktur s eines syntaktisch komplexen Ausdrucks a* zwei Ausdrücke a1 und a2 mit derselben syntaktischen Funktion im Skopus des epistemischen Modus von s zu einem syntaktisch komplexen Ausdruck a+ zu vereinen, der in s die selbe syntaktische Funktion wie a1 und a2 ausübt. Für die syntaktische Funktion von a1 und a2 ist dabei charakteristisch, dass sie in s von außerhalb von a+ determiniert wird.
Die miteinander koordinierten Ausdrücke bilden die Koordinate.
Es wird
Regen und
Schnee geben. (Akkusativkomplement)
Auf den Straßen
und in den Gassen
drängten sich Touristen. (lokales
Adverbiale)
Ich komme wegen des Artikels
und weil ich ohnehin
gerade in der Gegend war.
(kausales
Adverbiale)
Ich nehme den weißen
und du den schwarzen
Kamm. (Attribut)
Nicht
Hans, sondern
Lisa hat angerufen.
(Subjekt)
Koordination wird syndetisch durch einen Konjunktor (und, oder, sondern etc.) hergestellt, oder asyndetisch ohne Konjunktor.
Schätzt man noch Geduld, Toleranz, Gleichmut, Sensibilität? (Akkusativkomplement)
Auch zwei vollständige unmittelbar aufeinander folgende Sätze werden als koordiniert betrachtet, wenn sie syndetisch, also durch einen Konjunktor verknüpft sind, oder wenn bei asyndetischer Verbindung der erste Teilsatz mit steigender Intonation endet. Im anderen Fall liegt eine parataktische Verbindung vor.
Bienen summen und
Vögel zwitschern.
Bienen summen
, Vögel zwitschern
, Schmetterlinge flattern
herum.
Beiordnung, Gleichordnung, Nebenordnung
coordination (französisch), coordinazione (italienisch), koordinasjon (norwegisch), koordynacja (polnisch), mellérendelés (ungarisch)