Das Präteritum ist ein Tempus des Deutschen, das Vorzeitigkeit relativ zur Sprechzeit ausdrückt. Die Betrachtzeit liegt vor der Sprechzeit.
Beim Präteritum handelt es sich um eine synthetische Verbform. Präteritumformen werden gebildet durch das Anfügen von -te an den Verbstamm schwacher Verben oder durch Umlautung des Stammvokals bei starken Verben.
Das Präteritum ist das klassische Erzähltempus.
In meiner Abwesenheit brachte Becker eine Karte her zu einem französischen Vortrag, den er gestern Abend im neuphilologischen Verein, im romanischen Seminar, Universitätsstraße, hielt. Ich ging ungern, mußte aber hin. Ich fand um 1/2 8 zahlreiche Militärpatrouillen in der Univ. Straße. Auf der Treppe des Seminars kam mir ein Student entgegen, ob ich vom Soldatenrat sei. »Gott sei Dank, nein!« Er erzählte aufgeregt: ... | (Victor Klemperer: Tagebücher 1918) |
In oberdeutschen Dialekten wird das Präteritum in der Regel durch das Präsensperfekt ersetzt (süddeutscher Präteritumschwund).
Erzähltempus, Imperfekt, 1. Vergangenheit
simple past (englisch), imperfectum (latein)