Suffix

Erläuterungen

Suffixe bestimmen als zweite Einheiten die Paradigmenkategorie des Derivats. So legt zum Beispiel das Suffix -heit fest, dass das Derivat Schönheit ein feminines Nomen ist. Suffixe leiten explizite Derivate verschiedenster Wortarten aus verschiedensten Wortarten ab, unter anderem Nomina aus Adjektiven, zum Beispiel schön → Schönheit, Nomina aus Verben, zum Beispiel begrüßen → Begrüßung, oder Adverbien aus Adjektiven, zum Beispiel blind → blindlings.

Einige Suffixe wie -chen und -lein bewirken systematisch Umlaut, zum Beispiel Ästchen, Hütlein, Pfötchen, Pünktchen. Siehe Donalies (2018).

Semantisch gesehen transponieren Suffixe, zum Beispiel transponiert -heit das Adjektiv schön zum Nomen Schönheit; sie determinieren, zum Beispiel in Dichterling ‚ein Dichter, und zwar ein lächerlicher‘, oder werden determiniert, zum Beispiel in Lehrer ‚Person, die lehrt‘.

Beispiele

1. Schönheit
2. Lehrer
3. Lehrling
4. flüssig
5. Kindchen
6. halbieren
7. festigen
8. grünlich

Hinweise

Das wortbildende Suffix ist abzugrenzen vom Flexionssuffix.

In der Regel ist das durch das Suffix eingebrachte Genus konstant; besonders ältere Suffixe sind aber mitunter variant, zum Beispiel -sal in die Mühsal, das Scheusal oder -tum in das Wachstum, der Irrtum.

Suffixe sind mitunter nicht eindeutig begrenzbar. Problematisch sind vor allem Lehnwortbildungen wie das explizite Derivat Republikaner, das verschieden segmentiert werden kann. Die Segmentierung definiert dabei das Suffix.

1. Republik + aner
2. Republika + ner
3. Republikan + er
4. Republik + an + er

Das Suffix in der Wortbildung ist abzugrenzen vom Suffix in der Flexion.